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Unterm Strich

Mit der Komikergruppe Monty Python wurde der britische Schauspieler John Cleese weltberühmt. Im September wird der Komiker für sein Lebenswerk mit dem renommierten Fernsehpreis Goldene Rose der Europäischen Rundfunkunion (EBU) geehrt. Cleese reagierte in gewohnt ironischer Manier: „Ich bin beschämt über das Angebot, einen vollständig bezahlten Urlaub in Berlin verbringen zu dürfen“, sagte er der EBU zufolge. 50 Jahre lang habe Cleese Zuschauer auf der ganzen Welt zum Lachen gebracht und dabei geholfen, Fernsehunterhaltung zu entwickeln, so die Begründung der Jury.

Bekannt ist der 76-Jährige neben Monty Python für seine Auftritte in der von ihm entwickelten TV-Serie „Fawlty ­Towers“ und seine Rolle als Anwalt Archie Leach in „Ein Fisch namens Wanda“. Cleese spielte außerdem in mehreren Harry-Potter- und James-Bond-Filmen mit. Die Goldene Rose wird ihm am 13. September in Berlin verliehen. Der Preis hat eine lange Tradition. Er wurde von 1961 bis 2003 in Montreux in der Schweiz verliehen. 2004 zog er nach Luzern um, die Trägergesellschaft meldete Insolvenz an, vor einiger Zeit wanderte der Preis zur EBU.

Zwei von fünf Deutschen spielen Computer- und Videospiele. Das geht aus kürzlich veröffentlichten Umfrageergebnissen des Branchenverbands Bitkom hervor. Gaming habe sich fest etabliert, so Bitkom. Die neuesten Entwicklungen und Produkte der Unterhaltungselektronik sind seit gestern für das Fachpublikum, ab heute auch für Privatleute auf der Gamescon in Köln zu sehen. Die Gamescon ist die größte Videospielmesse der Welt. Die Veranstalter erwarten bis Sonntag eine halbe Million Besucher. Auf 200.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird es vor allem interaktiv: Als größter Trend gilt das Abtauchen in virtuelle Welten. Viele neue Virtual-Reality-Spiele können auf der Gamescon zum ersten Mal ausprobiert werden. Partnerland der Messe ist in diesem Jahr die Türkei.

Der Iran besitzt eine der bedeutendsten Sammlungen westlicher Gegenwartskunst außerhalb der USA und Europas. Anfang Dezember soll sie erstmals außerhalb des Landes – in Berlin – ausgestellt werden. Gesammelt wurden die Kunstwerke von der Frau des letzten persischen Schahs, Farah Diba Pahlavi. Seit dem Sturz ihres Mannes 1979 wurden die insgesamt 1.500 Exponate in den Kellerräumen des Teheraner Museums für Gegenwartskunst gelagert. Erst nach der Wahl des Reformpräsidenten Mohammed Chatami im Jahr 1998 wurden Teile der Sammlung zumindest für kurze Zeit gezeigt.

Zu den Gemälden zählen unter anderem Werke von Claude Monet, Max Ernst, Mark Rothko, Pablo Picasso, Francis Bacon, Victor Vasarely, Roy Lichtenstein und Andy Warhol. 30 davon, sowie 30 weitere Werke iranischer Künstler sollen ab Dezember in der Gemäldegalerie im Berliner Kulturforum an der Spree zu sehen sein. Eines der bedeutendsten Bilder ist Jackson Pollocks Gemälde „Mural on Indian Red Ground“ von 1950, das als eines der Hauptwerke des abstrakten Expressionismus gilt. Für mehrere Jahre sollen die Kunstwerke laut dem Teheraner Museumschef Majid Mollanoroozi durch Museen weltweit ziehen.

Liebhaber klassischer Musik bietet sich eine seltene Gelegenheit: Das Auktionshaus Sotheby’s versteigert das handgeschriebene Notenmanuskript der zweiten Sinfonie des österreichischen Komponisten Gustav Mahler. Das Auktionshaus schätzt die 1895 uraufgeführte „Auferstehungssinfonie“ des spätromantischen Komponisten (1860–1911) auf einen Wert von umgerechnet vier Millionen Euro. Dies sei der bisher höchste Schätzpreis für ein Notenmanuskript, so das Auktionshaus. Am 29. November soll das Werk in London versteigert werden.

Das Autograf stammt nach Angaben von Sotheby’s aus dem Vermögen des 2016 gestorbenen US-amerikanischen Unternehmers und Dirigenten Gilbert Kaplan. Dieser hörte Mahlers zweite Sinfonie 1965 in der Carnegie Hall in New York und widmete daraufhin sein Leben der Aufführung des Werks mit den weltbesten Orchestern.

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