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Unterm Strich

Beutekunst, einmal umgekehrt: Im Streit um ein 1945 vom tschechoslowakischen Staat konfisziertes Ölbild hat Fürst Adam II. von Liechtenstein vor dem Kölner Oberlandesgericht (OLG) eine Niederlage erlitten. Wie das Gericht mitteilte, muß die Stadt Köln, die sich das Gemälde „Der große Kalkofen“ des niederländischen Meisters Pieter van Laer 1991 ahnungslos vom Landesdenkmalamt im tschechischen Brünn ausgeliehen hatte, das Kunstwerk nicht an die Adelsfamilie übergeben. Die Liechensteiner, die früher Land und mehrere Schlösser im heutigen Tschechien besaßen, vertreten den Standpunkt, daß sie nach dem Zweiten Weltkrieg zu Unrecht enteignet wurden, weil sie keine Deutschen seien. Dies war von der CSSR damals jedoch anders gesehen worden, da sich Fürst Franz Josef II. von Liechtenstein bei einer Volkszählung 1930 als Deutscher bezeichnet haben soll. Nach den Dekreten des früheren tschechischen Präsidenten Eduard Benesch wurde der Familienbesitz deshalb als „zu enteignendes Feindvermögen“ eingestuft.

Nach der Entscheidung des Oberlandesgerichts ist eine Aushändigung des etwa 500.000 Mark teuren Bildes durch die Stadt Köln aber ausgeschlossen, weil die geltenden Bestimmungen zwischen der tschechischen Republik und der Bundesrepublik nach seiner Auffassung nicht zulassen, daß ein deutsches Gericht die Rechtmäßigkeit der damaligen Konfiskationen der CSSR überprüft. Gegen das Urteil kann laut OLG jedoch Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt werden.

Der Defa-Filmregisseur Richard Groschopp ist tot. Er starb im Alter von 90 Jahren in Kleinmachnow bei Berlin. Groschopp, der seit 1950 in den Defa-Filmstudios arbeitete, bemühte sich besonders um das Unterhaltungsgenre. Groschopp wurde unter anderem durch „Chingachgook, die große Schlange“ als einer der Pioniere der DDR-Indianerfilme bekannt.

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