: Unterm Strich
Die Preise steigen, die Preise fallen. Sind inflationär und bringen doch was ein. Draufzahlen muß man in den seltesten Fällen. Nicht immer ist Geld mit ihnen verbunden, aber Ehr. Heute wollen wir preisen:
Luise Rinser, die für ihr Gefängnistagebuch den internationalen Ignazio-Silone- Preis erhält. Der Literaturpreis ist mit 13.000 Mark dotiert. Luise Rinser lebt seit dreißig Jahren in der Nähe von Rom.
John Ashbury, dem von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste der Horst-Bienek-Preis für Lyrik mit 30.000 Mark zuerkannt worden ist. Den Förderpreis (10.000 Märker) erhält die Münchener Literaturzeitschrift 'Sirene‘. Der Preis für Exilliteratur (25.000 Mark) wurde an Golo Mann vergeben.
Günter Herburger, der den mit 12.000 Mark dotierten Tukan-Preis der Stadt München erhält; für seinen Roman Thuja, der den Abschluß einer Trilogie bildet, die mit Flug ins Herz und Die Augen der Kämpfer begonnen wurde. Den kulturellen Ehrenpreis erhält der Fotograf Stefan Moses, der kürzlich einen Fotoband über die DDR herausgebracht hat.
Posthume Ehren: Die Berliner Akademie der Künste richtet ein Boris-Blacher- Archiv an der Berliner Akademie der Künste (West) ein. Akademie-Präsident Walter Jens hat mit Gerty Blacher-Herzog sowie Blachers Hauptverlag, Bote und Bock, entsprechende Verträge unterzeichnet. Neben Autographen und Druckausgaben soll auch bisher unbekanntes Skizzenmaterial aus dem Nachlaß des Komponisten zugänglich gemacht werden. Das Archiv wird in einer Ausstellung zum 90. Geburtstag Blachers im Januar 1993 der Öffentlichkeit vorgestellt. Der in China geborene Blacher studierte in den 20er Jahren Komposition an der Berliner Musikhochschule und nebenbei Musikwissenschaft an der Uni. Er galt als Vertreter der „Neuen Sachlichkeit“. Nach dem Krieg war er nicht nur als Komponist, sondern auch als Lehrer und Direktor der Musikhochschule sowie als Präsident der Akademie der Künste tätig.
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