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Unterm Strich

Macho Marlon, Zuname Brando kassiert mal wieder gut ab. Angeblich streicht er für seine neueste Rolle, die des spanischen Inquisitors Torquemeda, acht Millionen Dollar ein. Die Dreharbeiten zu dem Film, einem Kolumbus-Schinken, der anläßlich des 500. Jahrestages der Entdeckung Amerikas gedreht wird, begannen am Montag. Er heißt Christoph Kolumbus: Der Entdecker, gedreht wird er unter anderem in Talamanca de Jarama bei Madrid. Ein anderer Kolumbus-Film, mit Gerard Depardieu in der Hauptrolle, wird in Salamanca aufgenommen.

Wim Wenders wird einen Vertrag mit dem französischen Produzenten Francis Bouygues und dessen Gesellschaft Ciby 2000 unterschreiben. Mit den Dreharbeiten wird Weltstadt-Flieger Wenders im Laufe dieses Jahres beginnen. Ciby und Wenders sind bereits Bekannte — die letzten beiden Wenders- Filme wurden ebenfalls von dem französischen Produzenten finanziert. Ciby arbeitete unter anderem mit Almodovar, Bertolucci und Lynch zusammen.

Das Internationale Filmfestival von Brüssel ging sang und klanglos an den Medien vorbei. Keine Skandale, keine Highlights und nur zwei Stars — eindeutig zu wenig, um Schwarz auf Weiß gedruckt, und damit wahr zu werden. Einziger Film, der Aufmerksamkeit erhelt, war Jean-Jacques Annauds L' Amant (Der Liebhaber), eine Weltpremiere nach dem Roman von Maguerite Duras. Die beiden Stars waren Jeanne Moreau und Werner Herzog. Wenig Echo fanden ihre Filme Le Pas suspendu de la cigogne (von Theo Angelopoulos mit Moreau) und Cerro Torre (von Herzog). Erst beim 20. Mal, also nächstes Jahr, prognostizierte ein französischer Filmkritiker, wird das Festival wohl richtig losgehen.

Sollte sich jemand unter unseren geneigten Lesern und Leserinnen überlegen, ein Kino zu kaufen, eventuell sogar in den neuen Bundesländern, empfehlen wir dringenst, auch das Kleingedruckte zu lesen. In Chemnitz, um ein Kino zu nennen, von dessen Kauf wir abraten würden, nämlich wurde das „Europa Kino“ zum Kauf angeboten, der Zugang und Ausgang jedoch waren nicht notariell abgesichert. Etwas problematisch bei einem Hinterhauskino, das nur durch das Vorderhaus zu erreichen ist, und der Ausgang über ein noch nicht bebautes Nachbargrundstück führt.

Gershom Scholem zwischen den Disziplinen, so ist eine Vortragsreihe Deutsch-Jüdischer Denker der Moderne betitelt, die vom 19. bis 21.Februar in Berlin stattfindet. Gershom Scholems zehnter Todestag ist Anlaß für das Symposium, zu dem Kultur- und Literaturwissenschaftler, Kabbalaforscher und Judaisten als Vortragende geladen sind. Versucht werde, ein interdisziplinärer Zugang zu Scholem zu finden. Hier einige der Vortragstitel: „Gershom Scholem: kultureller Kontext und geitige Physiognomie“, „G.S.: Between a Mystik and a Historian of Mysticism“, „Tradition in ,säkularer Kultur‘“, „G.S. und die Aporien des Messianismus“, „Haarscharf auf der Grenze zwischen Religion und Nihilismus. Zum

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