: Unterm Strich
Die Dresdener Fahrradveteranen-Freunde, eine Arbeitsgruppe der Interessengemeinschaft Radverkehr, veranstalten ihre dritte Sonderausstellung „Historische Fahrräder“ am 3. und 4. Oktober im Stallhof und zeigen alte „Dürkopp“-, „Wanderer“-, „Mercedes-“ oder „Miele“-Fahrräder, Anbaumotoren und anderes Zubehör.
Das Fahrrad kam wieder, jetzt kommt der Kinovorfilm wieder: „Zum Greifen nah“, eine siebenminütige Liebesgeschichte mit Charme und aufwendigen Tricksequenzen in 35-Millimeter-Dolby-Stereo stimmt seit dem 17. September bundesweit auf „Salz auf unserer Haut“ ein. Nicht, daß die Neue Constantin erfreut gewesen wäre über diesen Zuwachs, aber Regisseur Veit Helmer setzte sich durch. Bernd Eichinger sollte froh sein, daß er mit dem Ziehen von 51 Kopien wenigstens einen guten Film ins Kino bringt.
Laurids und Manfred Ortner, Günter Zamp Kelp und Klaus Pinter mögen nicht mehr zusammen provozieren. Das Quartett hat unter dem Namen „Haus- Rucker-Co“ 25 Jahre lang mit seinen Architekturentwürfen halb Wien genervt. Die gesammelten Schocker werden jetzt in der soeben eröffneten neuen Wiener Kunsthalle ausgestellt. Die garantiert letzte gemeinsame Schau sei als ein „umfassendes Depot aller Entwürfe und Ideen, mit kleinen Fotos ausgeführter Bauten, gestaltet“, schreiben die Oberösterreicher, und solle „Ersatzteile für eine mögliche Verwendung in künftigen neuen Zusammenhängen bereitstellen“. 35.000 Kinokarten für etwa 130 Filme in sechs Tagen verkauft: „Rekord!“, sagen die Veranstalter des diesjährigen Kölner FilmFestivals. Außerdem wurde der „Europäische Vertriebsförderpreis in Höhe von 250.000 Mark verliehen, und zwar an Gianni Amelios „Il ladro di bambini“.
Katharina Schmidt hat noch keinen Nachfolger gefunden. Sie hat sieben Jahre das Bonner Kunstmuseum geleitet und übernimmt zum Jahreswechsel das Kunstmuseum Basel. Das 100 Millionen Mark teure und erst vor drei Monaten eröffnete Museum in Bonn bleibt vorläufig unter kommissarischer Leitung. Die Entscheidung über die Nachfolge für Frau Schmidt solle aber „noch in diesem Jahr“ getroffen werden, versprach gestern die Stadt.
Frank Gaudlitz aus Potsdam hat für seine Serie „Abzug der GUS-Truppen“ den „Aenne-Biermann- Preis für deutsche Gegenwartsfotografie“ gewonnen (4.000 Mark). Die Stadt Gera hat diesen Preis zum erstenmal verliehen, Aenne Biermann starb 1933 im Alter von 35 Jahren. Sie hatte seit 1920 in Gera gelebt und „wesentliche Impulse für die Entwicklung der Fotografie als zeitgemäßes Medium gegeben“. Das hat jetzt der Oberbürgermeister der Stadt eingesehen.
Gibt es einen Kulturaufschwung Ost? Das fragen sich zur Zeit 100 Fachleute auf einer Tagung in Schildow. So gesehen wohl schon.
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