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Unterm Strich

Ethik strikes back! Nachdem die deutsche Jugend sich immer bereitwilliger in die Gefolgschaft sogenannter „Rattenfänger“ stellt, setzt sich die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg jetzt für die Einsetzung eines Pflichtfachs Ethik an den Berliner Schulen ein. Anfang 1993 soll mit dem Landesschulrat verhandelt werden. Wenn alles klargeht, kann das Schulgesetz schon bald darauf für einen Modellversuch geändert werden, verkündigte der kirchliche Religionsbeauftragte Gerhard Zeitz am vergangenen Mittwoch. Nur so könne das enorme „Defizit an Werteorientierung, Weltanschauung und ethischen Fragen“ bei Schüllern wieder wettgemacht werden. Auch die Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Hanna-Renate Laurien, befürwortete das Wahplichtfach mit mahnenden, wenngleich nicht zur Gänze ausdeutbaren Worten. Der am Glauben orientierte Unterricht, so Laurien, dürfe nicht weiter „der Eisdiele gleichgesetzt werden“. Vielmmehr hätten die Schulen in Religion und Ethik einen „sittlichen Erziehungsauftrag“. Wir armen Post-Punks begreifen und freuen uns schon mal im voraus: „Sittlichkeit“ rules o.k.!!

Für seine „nonkonformistische Bildsprache“ hat der in Berlin lebende Maler und Bildhauer Strawalde (Jürgen Böttcher) den mit 10.000 Mark dotierten Kunstpreis der Stadt Darmstadt erhalten. Der Künstler habe sein Werk schon zu DDR-Zeiten im Widerstand gegen die Lehre des sozialistischen Realismus vorangetrieben und entwickelt, heißt es in der Begründung.

Von einer „Gefährdung der Existenzgrundlage“ sprach Sat.1-Geschäftsführer Jürgen Doetz am Mittwoch in einer in Mainz veröffentlichten Erklärung. Grund der gewichtigen Worte: Geplante Werbebeschränkungen bei Privatsendern, wie sie von den Rundfunkreferenten der Staatskanzleien in den Landesregierungen aufgrund einer speziellen Auslegung des Rundfunkstaatsvertrags im Schilde geführt werden. Danach sollen Spielfilme auf Privatkanälen bei einer Laufzeit von 90 Minuten nur noch einmal durch Werbung unterbrochen werden dürfen. Auch Werbung von Sponsoren für ihre Produkte innerhalb der sogenannten Werbeinseln, die sich wiederum innerhalb der von ihnen gesponsorten Sendungen befinden, soll es nach dem Willen der Rundfunkreferenten in Zukunft nicht mehr geben. Doetz spricht von einer „Knebelung“ der Privatsender, die außerdem gegen die „Prinzipien des Wettbewerbs“ verstoße.

Mehr als zwei Millionen Mark hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt für die Erhaltung der Georgenkirche und der reformierten Domkirche in Halle zugesagt. Beide Bauwerke zählten zu den „national bedeutenden Bauwerken“, so der Wortlaut des Generalsekretärs der Stiftung, Fritz Brickwede aus Osnabrück. Begründung: der Montagsdemonstrationen wegen.

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