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Unterm Strich

Bundeskanzler Helmut Kohl hat dem Schriftsteller Ernst Jünger zu dessen 98. Geburtstag gratuliert. Kohl wünschte dem Jubilar weiterhin „gute Gesundheit und Schaffenskraft“. „In Ihren Tagebüchern findet sich zum siebzigsten Geburtstag die Eintragung, ,für einen, der in der Jugend nie das dreißigste Jahr zu erleben gehofft hatte‘, sei es ,merkwürdig genug‘, das ,biblische Alter‘ zu erreichen. Nun ist daraus, wie Sie vor kurzem schrieben, das ,Uralter‘ geworden, ,ein neues, ein vorletztes Abenteuer‘“, schrieb Kohl laut Bundespresseamt bei Jünger ab.

Der Medienzar Rupert Murdoch hat am Sonntag die von der Schließung bedrohte älteste Tageszeitung der USA, die New York Post, vom bisherigen Eigner Abe Hirschfeld übernommen, wie beide Seiten mitteilten. Eine der ersten Amtshandlungen wird vermutlich die Suche nach einem Nachfolger für den bisherigen Chefredakteur Pete Hamill sein. Dieser hatte das Amt angetreten, um einen journalistischen Einfluß von Hirschfeld auf das Blatt zu verhindern.

Angesichts eines drohenden kulturellen Kahlschlags in Ostdeutschland soll der Bund seine Finanzhilfe für die Theater und Orchester weit über das Jahr 1994 hinaus verlängern. Dies forderten die IG Medien, Künstler und Intendanten aus den neuen Ländern am Sonntag auf einem Aktionstag im Opernhaus Halle. Laut IG Medien sind in den neuen Ländern über 20 kleine und mittlere Theater seit 1990 abgewickelt worden.

In einem Aufruf der Gewerkschaft für den Erhalt ostdeutscher Bühnen und Orchester und gegen Sonderopfer der Solisten wird befürchtet, daß durch die vorgesehenen Kürzungen des Bundes auf fünf Prozent der benötigten Mittel von 1994 an etwa die Hälfte der Kultureinrichtungen in den neuen Ländern schließen müßten. Die Forderung des Bühnenverbandes, jeder Künstler solle seine Gage am freien Markt mit dem Intendanten aushandeln, lehne die Gewerkschaft ab. Es gäbe ein Gefälle zwischen Solisten und dem künstlerisch-technischen Personal, wo mittlerweile ein Bühnenarbeiter mitunter mehr verdiene als ein langjähriger Solist.

Das Schweizer „Taktlos“-Festival in Zürich, Basel und Bern fand am Wochenende zum zehnten Mal statt. Die Veranstalter, sagt das große Ohr der dpa, seien ihrer Verpflichtung zu „kompromißloser Radikalität“ treu geblieben.

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