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Unterm Strich

Der Berliner Maler, Graphiker und Objektkünstler Robert Rehfeldt ist im Alter von 62 Jahren gestorben. Rehfeldt leistete nach den Worten seines Freundes Hansjörg Schirmbeck, „nachweisbar seinen Beitrag zur Enervation der fungierenden Staatsdiener. Seine minimierenden, poetischen Kunstäußerungen standen konträr zum Räpräsentationsbedürfnis der offiziellen Kulturpolitik, und so trafen ihn mehrfach exotische Maßnahmen der Restriktion.“ Erst 1991 widmete man ihm eine Werkschau im Berliner Ephraim- Palais. Rehfeldt verstand sich als Medium zwischen west- und östlichem Kunstverständnis und unterhielt deshalb ein Kontakt-Kunst-Contart-Büro für Kunst- und Ideenaustausch. Diese Anstrengung hat, so meint Freund Schirmbeck, seine Gesundheit ruiniert.

Mit dem Dokumentarfilm Zast wurde am Donnerstag die Filmwoche „Drehort Ostdeutschland“ eröffnet. Das Landesfilmzentrum Mecklenburg Vorpommern will auf der Halbinsel Poel bei Wismar rund 100 Film- und Videomachern Gelegenheit zur Präsentation ihrer Arbeiten bieten. „Zast“ beschäftigt sich mit dem Widerstand der Leute aus dem kleinen Städtchen Goldberg gegen ein Asylbewerberheim. Man erwartet etwa zweihundert Gäste.

Zusätzlich zum fahrbaren Mittagstisch kann der Berliner künftig auch eine mobile Bibelstunde bestellen, nämlich via das BibelMobil. Da können Sie dann hingehen und ein Viertel Matthäusevangelium bestellen, mit Schlagsahne und gesalzenen Fritten. Bißchen schlecht ist's mit der Apokalypse. Erste Erfahrungen auf dem flachen Lande haben bereits gezeigt, daß der Fahrer scheut, wenn von plötzlich auftretenden Reitern etc. die Rede ist.

Ähnlich dräuend ist auch Michael „Jacko“ Jackson aufgetaucht, der sich im Schweizer teuer-teuer Kurort Gstaad aufhält, wo er sich, im Chalet seiner Freundin Liz (Liz, biz duz?) aufhält. Daß er allerdings zwei Jünglinge bei sich hatte, ließ den Schweizer denn doch aufhorchen. Will der bei uns im Chuchichäschteli Strafvereitelung praktizieren, mag sich da so mancher brave Mann gedacht haben. Aber nein! dpa berichtet, daß dort glückliche Kinder zurückblieben, denen Jack Autogramme gegeben und die Jacko angelacht hatte aus weißem Zahne. „Die bezahlte Rechnung lautete über 1.900 Schweizer Franken.“

Die mutmaßlichen Entführer von Kaiser Napoleon und Königin Luise von Preußen sind endlich gefaßt. Zwei Tunichtgute, zwei Gelichter hatten die Herrschaften aus dem Potsdamer Rathaus mitgehen heißen, und als sie nicht willig waren, da brauchten sie Gewalt. Beide Hoheiten erlitten Blessuren, weil die Täter sie in einer Garage in Kleinmachnow unsachgemäß gelagert hatten. Die Herrschaften waren zur tausendjährigen Potsdamfeier hergezeigt worden, und die Entwender hatten sich als Spediteure verkleidet, was sie ja in gewisser Weise auch waren.

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