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Unterm Strich

Der letzte DDR-Kulturminister im Kabinett von Lothar de Maizière, Herbert Schirmer, ist derzeit Hausherr auf Burg Beeskow (Oder-Spree). Dort sitzt er und sammelt DDR-Auftragskunst. Oder, wie er sich ausdrückt: alles, was übrigbleibt. Schirmer hatte schon früh geahnt, daß die Staatskunst aus den Betrieben, Kasernen und öffentlichen Gebäuden auf den Müll oder in irgendwelche Keller verschwinden würde. Deshalb bemühte er sich um die Rechtsnachfolge des DDR-Kulturfonds, was ihm auch gelang. Jetzt hütet er Berge von Ernte-, Brigade-, Arbeiter- und DDR-Hauptstadtbildern, die Abstellkammern reichen schon längst nicht mehr. Im kommenden Sommer will er auf der Burg die erste Ausstellung über DDR-Auftragskunst eröffnen. Noch weiß er nicht, worauf er den thematischen Schwerpunkt setzen will. In der Diskussion sind „Jahrestage“, „Brigadebilder“ und „Berlin-Portraits“.

Nachtrag zum Nachruf auf Werner Schwab auf dieser Seite: Freunde und Mitarbeiter geben an, Schwab sei vermutlich einem Herzversagen erlegen, das die Folge seines extrem unsteten Lebens gewesen sei. Stefan Kurowski, Leiter des Linzer Theaters „Phönix“, drückte es so aus: „Der Mann hat höchstens drei bis vier Stunden geschlafen, die übrige Zeit hat er sich ins Volk geworfen, hat diskutiert und hat geschrieben.“ Sie wissen jetzt, was Sie zu tun und zu lassen haben: Gehen Sie lieber in eine Musikschule.

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