: Unterm Strich
Daß Erich Loest zum neuen Vorsitzenden des Verbands deutscher Schriftsteller gewählt wurde (siehe Tagesthema Seite 3) ist nach diesem Wochenende beileibe nicht die einzige Meldung aus der Gutenberg-Galaxis. Auch der „Pegnesische Blumenorden“ aus Nürnberg, nach eigener Einschätzung mit 350 Jahren im Dienste der Buchstaben- und Sprachpflege die älteste Literaturgesellschaft der Welt, ist uns zumindest ein paar Zeilen wert. Diese parareligiöse Sprachfleuristenverbindung kam nämlich aus vergleichsweise heiterem Aprilendenhimmel am Freitag mit der Forderung heraus, ein „Bußgeld für Fremdwörter“ zu erheben. Vor allem in der Alltagssprache vermischen sich nach Einschätzung des Ordenspräses Friedrich von Herford das Deutsche allzusehr mit dem Artfremden, vor allem natürlich dem Ami-Welsch. Bloß „bei der Computertechnik und dem Maschinenbau“ ginge die Verwendung von Anglizismen noch halbwegs okay. Na denn man tau.
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