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Unterm Strich

Noch ein langer Marsch durch die Institutionen: „Rockröhre“ Inga Rumpf produziert eine CD für den evangelischen Kirchentag im Juni kommenden Jahres in Hamburg, Titel: „Open Up The Door“. Die englischen Texte rechtfertigte ein Kirchensprecher mit der „Soul- und Gospeltradition“ der Sängerin. Die drei Songs der CD beschäftigen sich mit der Losung des Kirchentags „Es ist Dir gesagt, Mensch, was gut ist“.

Taslima Nasrin hat sich gegen Vorwürfe gewandt, sie lasse sich von Christen gegen den Islam mißbrauchen. Sie sei nicht gegen den Islam, sondern gegen den Fundamentalismus, betonte sie am Mittwoch bei einer öffentlichen Veranstaltung in Stockholm. Sie schreibe, weil Frauen in Bangladesch von den Fundamentalisten unterdrückt würden. Von Christen werde sie derzeit einfach deswegen unterstützt, weil sie die Menschenrechte verteidigen wollten.

„Natural Born Killers“, der gerade in Deutschland angelaufene neue Oliver Stone (siehe taz von gestern), darf in Irland nicht gezeigt werden. Gründe wurden von seiten der staatlichen Filmzensur nicht genannt.

Stichwort Anthroposophen-Graffiti: Für künstlerisch besonders wertvoll hält der Württembergische Kunstverein die Tafelzeichnungen Rudolf Steiners, mit denen dieser seine Vorträge begleitete und die jetzt im Rahmen einer Werkschau zusammen mit Architekturentwürfen und Eurythmiefiguren gezeigt werden. Da Steiner diese Demonstrationszeichnungen nicht als Kunstwerke begriff, habe er sich hier „aus der Befangenheit von Jugendstil und Symbolismus lösen“ können und sei „in überraschende Nähe zur Gegenwartskunst“ gerückt. Inhaltlich werden in den Tafelzeichnungen philosophische Fragen wie das Verhältnis von Mensch und Kosmos, Weltentstehung, Transzendenz und Immanenz, Medizin und Religion etc. pp. verhandelt.

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