: Unterm Strich
Preise zu vergeben, diesmal in Sachsen: Auf dem 37. Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm wurde der Film „Metall und Melancholie“ der Niederländerin Heddy Honigmann mit der Goldenen Taube und 9.000 Mark ausgezeichnet. Der Film erzählt, wie Menschen in der peruanischen Hauptstadt Lima ihre spärlichen Verdienste mit Taxifahren aufbessern – zusätzlich zu ihren Jobs als Schauspieler, Lehrer, Anwälte und Hausfrauen. Das Ganze wird mit Blick auf die verarmte Millionenstadt vom Lenkrad aus erzählt. Gleichzeitig wurde der Film mit dem Mercedes-Benz-Stipendium in Höhe von 25.000 Mark ausgezeichnet. Die mit 5.000 Mark dotierte Silberne Taube ging in dieser Kategorie an den ukrainischen Film „Last Farewell, USSR“ von Alexander Rodnjanski. Den Egon-Erwin-Kisch-Preis (5.000 Mark) für den herausragenden publizistischen Beitrag vergab die Jury an den US-Film „Als Billy sich den Schädel brach und andere wunderliche Geschichten“ (Regie: David Simpson/ Billy Golfus). Das Bundesumweltministerium vergab seinen Preis (5.000 Mark) an den rumänischen Film „Der Fluch des schwarzen Goldes“ von Tristetea Negru.
Streit um die Rechte an Picasso: In London kämpfen Angehörige von Pablo Picasso laut Berichten der Sunday Times gegen Pläne, das Leben des berühmten Stier-, Frauen- und Kuben-Malers (1881 bis 1973) zu verfilmen. Die ehemalige Lebensgefährtin des Künstlers, Francoise Gilot (72), und ihre Kinder Claude und Paloma Picasso denken nach Lektüre des Drehbuchs über rechtliche Schritte gegen die Produktionsgesellschaft Merchant Ivory Productions nach. Die Französin Gilot wolle in dem als „reine Fiktion“ kritisierten Film nicht als Erzählerin und Frau im Kampf gegen den Unterdrücker dargestellt werden, hieß es. Für ihre und die Rolle Picassos werden dem Bericht zufolge die britischen Schauspieler Emma Thompson und Anthony Hopkins gehandelt, die als Duo schon in der Merchant-Ivory-Produktion „Remains of the Day“ die große tragische Liebe mimen durften. Picasso solle nach Ansicht der Familie auf der Leinwand weder zum verrückten Genie noch zu einem Monster in seinem Verhältnis zu Frauen verzerrt werden, was in dieser Besetzung gut möglich wäre. Dreharbeiten für den Film, der erst 1996 in die Kinos kommen soll, sind in Frankreich geplant.
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