: Unterm Strich
Berlins Kultursenator Ulrich Roloff-Momin (parteilos) sieht noch „Verhandlungsspielraum“ für einen höheren finanziellen Zuschuß des Bundes zur Kulturförderung in der Hauptstadt. Er setze dabei vor allem auf den Bundesrat, der bereits früher festgestellt habe, daß die Substanz der Kultur in Berlin keinen Schaden nehmen dürfe, sagte Roloff-Momin im Deutschlandradio. Dabei gehe es auch um den Abbau der Gegensätze zwischen Ost und West. Insgesamt meldete der Senator einen Bedarf von rund 250 Millionen Mark an. Der Haushaltsausschuß des Bundestages hatte Ende vergangener Woche 28 Millionen Mark als Zuschuß für die Kultur der Hauptstadt bewilligt. Erwartet hatte Berlin 148 Millionen Mark.
Nicht der heute als Berg Sinai bekannte Gipfel, sondern der 200 Kilometer entfernte Har Karkom ist nach Ansicht eines italienischen Wissenschaftlers der biblische Berg der Zehn Gebote. Wie die Agentur Adnkronos am Montag berichtete, will der italienische Paläontologe Emmanuel Amati jetzt stichhaltige Beweise für seine These vorlegen. Amati war mit seiner Theorie bereits 1984 an die Öffentlichkeit getreten. Inzwischen hätten zahlreiche Funde in der Negev-Wüste seine Annahme bestätigt. Darüber hinaus sei das historische Ereignis, auf das sich die Bibel bezieht, nach Ansicht Amatis etwa 800 Jahre früher als angenommen anzusetzen. Historiker gingen bisher davon aus, daß der Auszug aus Ägypten und die Durchquerung des Roten Meeres etwa im 13. Jahrhundert vor Christus zu datieren seien. Die interessantere Frage bleibt aber offen: Ob es wirklich 10 Gebote waren und wie nun genau der Wortlaut war und ob man das mit „deines nächsten Weib“ wirklich so eng sehen muß. Und das wollen wir doch eigentlich wissen.
Ein Abgang mit Aplomb: Der Regisseur Peter Zadek, der seinen Weggang vom Berliner Ensemble angekündigt hat, sieht „eine Psychose im Osten“ Deutschlands. „Man merkt es: Sowie man am Brandenburger Tor vorbeigefahren ist, setzt die Psychose ein“, sagte Zadek in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der Süddeutschen Zeitung. Die Psychose sei auch schon zu Zeiten der Mauer dagewesen, aber nur verdrängt worden. „Und jetzt langsam kommt sie hoch und gibt eine scheinbare Art von Kraft, die sich als Aggression und Brutalität zeigt.“ Das zu überwinden werde mehrere Generationen brauchen. Er flüchte auch vor einem „abgrundtiefen Pessimismus, Zynismus“ und einer Depression, die von seinem Mitdirektor am Berliner Ensemble, Heiner Müller, und dessen Umgebung ausgehe. Müller und Frank Castorf (Volksbühne) deprimierten
die Menschen und machten sie mit ihrer Art
„Brutalo-Theater“ aggressiv. Sie trauten sich
einfach nicht, mal etwas Lustiges auf die Bühne
zu stellen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen