: Unterm Strich
Auch eine Art, sich zwischen Ost und West zu begegnen: Seit dem Fall der Grenzen zu Osteuropa präsentiert sich die ehemalige Grenzstadt Selb regelmäßig als Plattform für den Kulturaustausch zwischen der Bundesrepublik und seinen östlichen Nachbarn. Jetzt findet am Mittwoch zum fünften Mal die Deutsch- Tschechisch-Slowakische Kulturbörse in der Porzellanstadt statt. Über 60 Künstler und Gruppen aller Kunstrichtungen suchen mit Informationsständen und Vorführungen Kontakt zu Kulturveranstaltern. Zum Auftakt will ein kulturpolitisches Forum mit den drei Botschaftern der beteiligten Länder und Fachleuten „Perspektiven und Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Kulturarbeit“ erörtern. Die offizielle Eröffnung der 5. Kulturbörse am Dienstag abend wird vom „Theater Image“ aus Prag und den slowakischen Ensembles „Bratislava Hot Serenades“, dem Mädchen-Salonorchester „Afrodite“ und der Tanzgruppe „Spektrum“ gestaltet.
Das gleiche Bemühen gilt auch für Schwedt: Zum vierten Mal finden vom 18. bis 21. Mai die Deutsch- Polnischen Begegnungen in Schwedt und zum erstenmal zeitgleich in Szczecin statt. „In beiden Städten wird es ein breites Spektrum an Straßen- und Volkstheater geben“, sagte der Intendant der Uckermärkischen Bühnen Schwedt, Reinhard Simon, am Montag in einem dpa-Gespräch. „Aus der vor vier Jahren begonnenen Zusammenarbeit zwischen deutschen und polnischen Theaterfachleuten der Bühnen Schwedts und Stettins haben sich heute Festtage entwickelt, die im vergangenen Jahr Tausende Zuschauer anzogen“, resümierte Simon. Sechs Theater und rund 200 Mitwirkende sind in diesem Jahr an den Deutsch-Polnischen Begegnungen beteiligt. Das „Moderne Theater“ aus Szczecin wird in Schwedt mit dem internationalen Erfolgsstück „Ohne Zärtlichkeit“ auftreten, die Schwedter Bühnen werden mit Corinne Serreaus Lustspiel „Hase, Hase“ nach Polen gehen. Workshops, Straßenfeste und Happenings würden Fachleute und Laien, Akteure und Zuschauer, Deutsche und Polen einander näherbringen, sagte der Intendant. Zwar seien Begegnungen für die Theaterschaffenden beider Länder in Schwedt bereits zum Alltag geworden, dennoch messe man dem Treffen in diesen Wochen, da Polen den 50. Jahrestag der Unabhängigkeit begeht, besondere Bedeutung bei, sagte Intendant Simon.
Dagegen planen die Salzburger Festspiele, bislang im Musikbereich ein Hort der Klassik, für 1998 eine „Rockoper“. Wie die Festspielleitung gestern mitteilte, wird bereits mit dem amerikanischen Filmregisseur und -autor Hal Hartley über ein Auftragswerk verhandelt. Hartley, der in den letzten Jahren durch Filme wie „Simple Men“, „Trust“ und „Amateur“ bekannt wurde, soll die Story liefern, für die Musik soll „ein Künstler aus der Rockszene“ gewonnen werden.
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