piwik no script img

Unterm Strich

Aus dem Tresor: Leni Riefenstahl hat die Aufführung ihres Films „Triumph des Willens“ (1934) erlaubt und ihre eigene Kopie für eine Retrospektive ihres Schaffens in Leipzig (bis 24. Oktober) zur Verfügung gestellt. „Triumph des Willens“ gilt als filmhistorisch wichtiges Werk über den NSDAP- Parteitag in Nürnberg und stellt eine Mischung aus Propaganda- und Dokumentarfilm dar. Zu der Aufführung des Parteitagsfilms hieß es von den Veranstaltern, man könne den Mythos, der das Werk umgebe, nur durchbrechen, wenn man ihn zeige und darüber spreche. Ah ja.

Auch makaber ist die Rückkehr des Christopher Reeve, wie sie von dpa vermeldet wird: Es war der erste Bühnenauftritt des US- Schauspielers seit seinem Reitunfall im Mai. Bei einer Zeremonie in New York übergab er Robin Williams den „Creative Coalition Spotlight Award“. Der querschnittgelähmte „Superman“-Star und Williams hatten gemeinsam die New Yorker Juilliard School für Nachwuchskünstler besucht. Während der Feier scherzten beide über Reeves Leben im Rollstuhl. Er wolle vor Jahresende aus der Rehabilitationsklinik nach Hause zurückkehren, so Reeve zu Reportern.

Die Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels, die umstrittene Orientalistin Annemarie Schimmel, hat das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld von 25.000 Mark der Universität Bonn gestiftet. Bei der Eröffnung des Akademischen Jahres berichtete Universitätsrektor Max Huber am Mittwoch in Bonn, nach dem Willen der Wissenschaftlerin solle das Geld verwendet werden, um jungen Studierenden und Gelehrten aus der islamischen Welt einen Arbeits- und Studienaufenthalt an der Bonner Hochschule zu ermöglichen. Es ist die Uni, an der die 73jährige Professorin lehrt.

Es gibt Menschen, die lieben Hüte und Kunst, und andere wiederum bloß Flaschen. Ein amerikanischer Sammler hat auf der Markgrafen-Auktion in Baden-Baden für 149.500 Mark zwei aus dem 17. und 18. Jh. stammende japanische Imari-Flaschen mit Deckel ersteigert. Laut Sotheby‘s ist nach einem Tagesumsatz von mehr als 1,1 Millionen Mark die bisherige Gesamtsumme der veräußerten Objekte auf über 66 Millionen Mark gestiegen. Die Versteigerung aus dem Besitz des verschuldeten badischen Markgrafen gilt als größte und längste Hausauktion des 20. Jahrhunderts.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen