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Unterm Strich

Nachdem das Stockholmer Filmzensurbüro drei als „unnötig grausam“ eingestufte Szenen aus Martin Scorseses neuem Film „Casino“ herausgeschnitten hat, hat der Regisseur sich in einem Brief an Schwedens obersten Gerichtshof gewandt. Darin heißt es: „Ich habe noch nie einen Film gemacht oder eine Szene gedreht, nur um an die Grenzen zu gehen. Ich gehe sehr ernst an meine Arbeit heran und betrachte jeden Film, der mir gelingt, als eine Gabe.“ Da das Gericht sein Urteil bereits gesprochen hat, dürfte Scorseses Einwand, sein Film basiere schließlich auf einer wahren Begebenheit, keinen großen Eindruck auf die Behörde machen. Monika Tromm von der Verleihfirma UIP ist sich deshalb unsicher, ob Scorsese den Film überhaupt vorgeführt haben will, „Casino“ also, wie geplant, am 8. März dieses Jahres in Schweden anlaufen kann. The winds of change ...: Vor vier Jahren, als der Schwed' 11 Sekunden aus „Cape Fear“ rausdrechseln wollte, hatte noch Scorsese recht bekommen.

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