: Unterm Strich
Der Regisseur Peter Stein soll von April an als Schauspiel-Professor an der Hochschule der Künste (HdK) in Berlin lehren. Das bestätigte der Präsident der Hochschule, Olaf Schwencke, am Freitag. Stein würde damit Nachfolger von Ivan Nagel, der im Februar zum Ende des Wintersemesters seine Arbeit an der HdK beendet. Ein abschließendes Gespräch mit Stein sei Ende nächster Woche geplant.
Gegen das Vorhaben, die Berliner Love Parade vom Kurfürstendamm auf den Boulevard Unter den Linden zu verlegen, hat am Donnerstag die „Arbeitsgemeinschaft Unter den Linden“, eine Vereinigung von Geschäftsinhabern, protestiert. In einer Pressemitteilung wehren sich die Anlieger gegen diese Streckenführung. Die Love Parade würde der Straße mit ihren Denkmalen und empfindlichen Bereichen nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft großen Schaden zufügen. Die Parade der Technofans müsse verlegt oder abgesagt werden. Sie könne beispielsweise zwischen Ernst-Reuter-Platz und Siegessäule oder auf der Karl-Marx-Allee stattfinden. „Berlin kann auch ohne Love Parade überleben“, erklärte die Arbeitsgemeinschaft. Zumindest solle die Veranstaltung diesmal nicht als politische Demonstration durchgehen. Die Kosten für die Reinigung solle der Veranstalter selbst tragen. Die Arbeitsgemeinschaft wies auf die mangelnde Sicherheit Unter den Linden hin, wo es wegen der vielen Baugerüste zu Unfällen kommen könne. Außerdem seien die Lindenbäume schwer geschädigt.
Der Häftlingsbeirat für das sowjetische Speziallager 2 hat die Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Buchenwald abgebrochen. Als Reaktion auf die Auseinandersetzung um die Darstellung des Lagers werde bis auf weiteres auf ein Teilnahme an Sitzungen und Beratungen verzichtet, teilte der Beirat am Freitag in Weimar mit. Erst wenn Wissenschaftler der Nachkriegs- und Kommunismusforschung an den Arbeiten zu dem Lager beteiligt würden, nehme der Beirat wieder an den Sitzungen teil, hieß es zur Begründung. Aus Sicht der ehemaligen Häftlinge hat ihre Teilnahme an den Beratungen derzeit nur noch eine „Alibifunktion“. Mit seinen Thesen zu dem Lager als Ort einer stalinistischen Entnazifizierung habe der Direktor der Gedenkstätte Buchenwald, Volkhard Knigge, das Verhältnis getrübt, sagte der Beiratsvorsitzende Gerhard Finn. Knigge hatte erklärt, in dem Lager hätten vor allem zivile NS-Funktionsträger gesessen. Von heute an wollen Experten in der Gedenkstätte über die Konzeption der Ausstellung beraten. Das Lager, in dem von 1945 bis 1950 etwa 28.000 Menschen interniert wurden, war in der DDR tabu. Etwa 7.000 der Häftlinge wurden in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen KZ verscharrt. Sie starben überwiegend an mangelnder Ernährung und fehlender medizinischer Versorgung.
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