piwik no script img

Unterm Strich

Christoph Schlingensief triumphiert in Japan! Derartiges ist einer nüchtern formulierten Meldung der Pressestelle der Berliner Volksbühne zu entnehmen. Auf dem Programm der Werkschau standen „United Trash“, die Deutschlandtrilogie „100 Jahre Adolf Hitler – die letzte Stunde im Führerbunker“, „Das deutsche Kettensägenmassaker“, „Terror 2000 – Intensivstation Deutschland“ sowie der frühe Film „Menu total“. Das große Interesse der Japaner und der Filmkritik habe bewiesen, so die Pressestelle der VB, „daß viele Japaner ein ausgeprägtes Sensorium für die Trash-Mentalität der Schlingensief-Filme haben.

Nachdem im April Berliner Bands unter dem Projekttitel „Bands für Bosnien“ Mostar, Sarajevo und Tuzla betourten und somit einen Grundstein für die deutsch-exjugoslawische Freundschaft legten (wir berichteten), wird, davon unabhängig, aber unter demselben Motto, in der Hublandmensa der Universität Würzburg ein Benefizkonzert stattfinden. Mit dabei: Pope Machine („Würzburgs angesagteste HipHop-Band“), Dajana loves Paisley („Bielefelds Antwort auf die Black Crowes“) sowie Peacock Palace und Madonna Hip Hop Massaker aus Berlin). Veranstalter ist die Studienvertretung der Uni Würzburg „in Zusammenarbeit mit der Liste für Asta und Fachschaften (LAF)“. Der Reinerlös kommt dem Wiederaufbau der Universitäten in Bosnien-Herzegowina zugute.

Gestorben: der niederländische Schriftsteller Gerhard Durlacher. Der in Baden-Baden geborene Durlacher, der erst 1985 mit dem Schreiben begann, erzählte seine lange vergessenen Kindheitserlebnisse als Verfolgter des Naziregimes und KZ-Häftling. Erst 1978 ließ ein Psychotherapeut bei ihm diesen „Bunker explodieren“, wie er es formulierte. „Streifen am Himmel“ heißt sein erstes und bekanntestes Buch. Durlacher wurde 67.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen