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Unterm Strich

Die FAZgibt bekannt: Ihr neuer Feuilletonchef heißt Ulrich Raulff. Der Historiker tritt damit die Nachfolge von Wilfried Wiegand an, der – nicht zur Berliner Zeitung geht, sondern als Kulturkorrespondent aus Paris berichten will. Zur Berliner Zeitung geht allerdings FAZ-Literaturchef Gustav Seibt – als Redakteur mit besonderen Aufgaben. Nach Jens Jessen, Stephan Speicher und Jan Ross ist Seibt der vierte FAZ-Kulturredakteur, der zur Berliner Zeitung wechselt.

Der Fischer Verlag und Alexander Fest haben einen neuen Verlag gegründet: Den Alexander-Fest-Verlag. Der Neue wird Literatur und Sachbücher zu Themen aus Geschichte, Politik und Kulturgeschichte herausbringen. Alexander Fest war von 1991 bis Anfang 1996 Lektor im Berliner Siedler Verlag. Sein Vater Joachim Fest, bis Ende 1993 einer der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, gehört zu den Autoren des neuen Verlags. Zur Zeit bereitet er die Biographie: „Albert Speer – ein Portrait“ vor. Als Autoren konnten außerdem Manfred Fuhrmann, Gert Mattenklott und Thomas Steinfeld gewonnen werden.

Die spanische Presse ist empört! Anlaß ist die Entscheidung der Jury des Filmfestival von San Sebastian, den spanische Film „Bwana“ von Imanol Uribe und den irischen Streifen „Trojan Eddie“ von Gillies Mackinnon mit der „Goldenen Muschel“ auszuzeichnen. Die Entscheidung sei eine „persönliche Beleidigung“ für den Regisseur Bertrand Tavernier und dessen Film „Capitan Conan“, der als Favorit für die höchste Auszeichung des Festivals gehandelt worden war. Tavernier bekam nur den Preis für die beste Regie. Die Zuerkennung der „Goldenen Muschel“ an den irischen Film über Verbrechen in Vorstädten und den spanischen Beitrag, in dem es um ein Zusammentreffen einer weißen Familie mit zwei Farbigen an einem einsamen Strand geht, war von einem Teil der Filmkritiker mit Buhrufen bedacht worden. Sie warfen der Jury „Inkompetenz“ vor. Die „Silberne Muschel“ für Regie erhielt Francisco Lombardi für die deutsch-spanisch-peruanische Koproduktion „Unter der Haut“ über eine mysteriöse Mordserie in einem kleinen Dorf in den Anden. Das Werk „Engelchen“ der deutschen Regisseurin Helke Misselwitz bekam den Sonderpreis der Jury. Und schließlich wurde Al Pacino für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

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