: Unterm Strich
Kanzler Kohl zeigte sich beeindruckt, was Literatur so alles kann. In seiner Lobpreisung zum 70. Geburtstag von Martin Walser betonte er, Walsers zahlreiche Erzählungen und Romane spiegelten „eindrucksvoll die Vielschichtigkeit menschlichen Fühlens und Handelns“. Kohl pries außerdem Walsers „frühes und außerordentlich engagiertes Eintreten für die Wiedervereinigung Deutschlands“.
Die Leipziger Buchmesse meldet konstant hohen Zuschauerzuspruch. Rund 40.000 Besucher seien währen der vier Tage in den Alten Messehallen der Leipziger Innenstadt verzeichnet worden, etwa genauso viele wie im vergangenen Jahr. Das Gesprächsthema Nummer eins der Messe war der geplante Umzug in die neuen Hallen auf der grünen Wiese. „Wir haben eine Ausstellerumfrage gestartet, und es ist der Wunsch der Mehrheit, umzuziehen“, sagte Messechefin Cornelia Wohlfahrt. Rund 90 Prozent der Aussteller zeigten sich laut Umfrage mit dem Verlauf der Messe zufrieden. Ein Verbleiben in den renovierungsbedürftigen Alten Messehalten ist aber dennoch unwahrscheinlich. Als Länderschwerpunkt des nächsten Jahres ist Rumänien vorgesehen.
Daß Harmonie auf der Leipziger Messe groß geschrieben wird, bewiesen auch Gerhard Zwerenz und Hermann Kant. Nach 40 Jahren Funkstille traten die lange verfeindeten Autoren erstmals gemeinsam auf einem Podium auf. „Ich will, daß die Intellektuellen der DDR wieder in die Gesellschaft integriert werden“, betonte Zwerenz. Deutschland könne nicht auskommen ohne die Hilfe Ostdeutscher.
„Man müßte noch mal 20 sein“, sang schon Willi Schneider. Nun stehen die Chancen nicht schlecht, daß der Schlager demnächst von Tic Tac Toe gecovert wird. Die Mädels sind nämlich älter, als das Management erlaubt. Sängerin Lee sei mindestens 23, Jazzy 22 und Nicky immerhin schon 19. Die Chanteusen von „Verpiß dich“ und „Ich find' dich scheiße“ wurden bislang als 18jährige gehandelt.
Licht aus in deutschen Kinos. Mit weiteren Warnstreiks sei zu rechnen, teilte die IG Medien mit. Bereits am Wochenende waren unter anderem in Köln und Göttingen Vorstellungen ausgefallen. In dem Konflikt der rund 10.000 Beschäftigten der Branche geht es um Nachtzuschläge und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
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