: Unterm Strich
Im engsten Familienkreis wurde der Schriftsteller Stephan Hermlin gestern auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin beerdigt. Hermlin starb am 6. April, wenige Tage vor seinem 82. Geburtstag. Am 29. April ist eine Trauerfeier im Berliner Ensemble geplant.
Das umstrittene Buchheim-Museum im oberbayerischen Feldafing am Starnberger See wird nicht gebaut. Bei einem BürgerInnenentscheid lehnten es am Sonntag 61,01 Prozent der AbstimmungsteilnehmerInnen ab, die auf mindestens 150 Millionen Mark geschätzte Expressionistensammlung des Buchautors, Verlegers und Malers Lothar- Günther Buchheim in seinem Wohnort anzusiedeln. Grund ist das befürchtete Verkehrschaos, das BesucherInnen verursachen könnten. Die Abstimmungsbeteiligung war mit 75,27 Prozent der Wahlberechtigten wesentlich größer als bei der Kommunalwahl 1996. Ministerpräsident Edmund Stoiber und Kultusminister Hans Zehetmair (beide CSU) äußerten sich enttäuscht über das Nein. Zehetmair wünscht sich das „Museum der Phantasie“ nun in München.
Toi, toi, toi: Das Rapperinnen-Trio Tic Tac Toe darf seinen Namen vorerst doch behalten. Die Plattenfirma BMG Ariola hat in den letzten Tagen die Titelrechte von einer Münchener Firma gekauft, „die ältere Rechte an dem Namen hat als die Hamburger Tic Tac Toe Medienservice GmbH“, sagte die Pressesprecherin von Ariola. Das endgültige Urteil wird aber erst in dieser Woche erwartet. Zur Vorgeschichte: Die Medienagentur Tic Tac Toe hatte ihren Namen 1994 beim Patentamt schützen lassen und sich mit BMG Ariola gegen 20.000 Mark auf eine gemeinsame Nutzung geeinigt, diesen Duldungsvertrag aber nach den jüngsten Skandalmeldungen über die Band gekündigt. Nun aber war letzte Woche vom Deutschen Patentamt in München zu erfahren, daß noch eine dritte Partei diesen Namen führt: Bereits 1992 hatte die Münchner TV-Produktionsfirma Giochi den Markennamen Tic Tac Toe für eine Fernseh-Spielshow beim Patentamt angemeldet. Die Geschäftsführerin von Giochi sagte am Sonntag, daß ihre Firma das Recht am Markennamen Tic Tac Toe bereits im März 1996 an die Ariola verkauft habe. Zu deutsch bedeutet Tic Tac Toe übrigens soviel wie „Käsekästchen“, was aber auch kein neues Licht auf die verwickelte Situation wirft.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
