: Unterm Strich
Der in Rußland geborene Pianist und Dirigent Wladimir Ashkenazy wird voraussichtlich Nachfolger Gerd Albrechts als Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie. Wie Prager Zeitungen gestern berichteten, gilt der in Großbritannien lebende Künstler als aussichtsreichster Kandidat für den Posten Albrechts, der Anfang letzten Jahres zurückgetreten ist. Fünf der acht Mitglieder des Rates für die Tschechische Philharmonie beim Kultusministerium hätten für Ashkenazy als neuen künstlerischen Leiter des staatlichen Orchesters gestimmt und empfohlen, entsprechende Verhandlungen mit dem 59jährigen aufzunehmen.
Die französische Sängerin Juliette Greco geht für die Rettung des berühmten Pariser Stadtviertels Saint-Germain-des-Près auf die Barrikaden. Um zu verhindern, daß das Künstler- und Intellektuellenquartier in eine Nobelmeile umgewandelt wird, hat die 70jährige Chansonette in Paris den Verein „SOS Saint-Germain- des-Près“ gegründet. Ziel sei es, das Viertel am linken Seine-Ufer als architektonisches Denkmal unter Schutz stellen zu lassen, berichtete Le Figaro am Mittwoch. Grecos Kampf haben sich auch die Schauspieler Catherine Deneuve, Jean-Paul Belmondo und Charles Aznavour angeschlossen.
Die Literaturtheoretikerin und Psychoanalytikerin Julia Kristeva ist in die französische Ehrenlegion aufgenommen worden. Die seit 1966 in Frankreich lebende Bulgarin erhielt am Mittwoch abend die Insignien aus den Händen des Soziologen Alain Tourraine, teilte die Universität Paris 7 mit, an der die Wissenschaftlerin einen Lehrstuhl hat. Tourraine würdigte in seiner Laudatio Kristevas Einfluß auf die zeitgenössische Literatur. Kristeva habilitierte sich 1973 mit der Untersuchung „Die Revolution der poetischen Sprache“. Zu ihren bekanntesten Essays gehören „Soleil noir – depression und melancholie“ und „Etrangers à nous-mêmes.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen