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Unterm Strich

Andreas Nachama hält die Debatte um die Gestaltung des Holocaust-Denkmals nach wie vor für „das Beste, was herausgekommen ist“. In einem Interview mit dem Spiegel vom Montag betonte der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Berlin, daß auch bei der Ausstellung „Topographie des Terrors“ Bürgerinitiativen beteiligt waren; außerdem gab es seinerzeit im Berliner Abgeordnetenhaus Anhörungen und öffentliche Hearings.

Andererseits bedauert Nachama, daß nur Ignatz Bubis und nicht die Jüdische Gemeinde Berlin an der Jury für den Wettbewerb teilnehmen wird: „Es ist immer bedauerlich, wenn diejenigen, die vor Ort sind, ausgeschlossen sind.“ Trotzdem sieht Nachama noch immer Schwierigkeiten, die Diskussion auszuweiten, „weil man Angst hat vor dem Luftraum oberhalb der Stammtische, der natürlich bräunlich verpestet ist. Also sollen wieder einmal nur einige wenige Gralshüter der Geschichte diskutieren und entscheiden.“

Gleichzeitig hat die Senatskulturverwaltung eine Dokumentation über die Reihe der drei Kolloquien zum geplanten Holocaust-Mahnmal fertiggestellt, die im Januar, Februar und im April dieses Jahres stattfanden. Dort hatten Historiker, Künstler, Architekten und Politiker erneut über Gestaltung und Standort des Denkmals diskutiert.

Radunski betonte am Montag, das Colloquium sei keine Pflichtübung zur Beruhigung der öffentlichen Meinung gewesen, sondern ein harter Diskussions- und Klärungsprozeß. Das Colloquium bedeute keinesfalls eine Zeitverzögerung, sondern sei Teil des Denkmals, das in dieser Diskussion zu leben begonnen habe. „Denn das Ergebnis des Denkmalsdiskurses, dessen Bau wir im Januar 1999 beginnen werden, gewinnt seinen Wert nicht zuletzt durch die vorangegangene Auseinandersetzung um die Vergangenheit und um ihre symbolische Vergegenwärtigung: eben dies ist ,Gedenken‘“.

In der Dokumentation sind unter anderem auch Redebeiträge von Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) und dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, aufgenommen. Die 178seitige Dokumentation ist für eine Schutzgebühr von 10 Mark bei der Managementagentur Heimrod am Oranienplatz 4, 10999 Berlin, erhältlich.

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