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Unterm Strich

Vor drei Wochen erst hatte Volksbühnen-Chef Frank Castorf in der Berliner Zeitung seinen Kollegen als Sensibelchen gescholten und nun das: Der Schweizer Regisseur Christoph Marthaler und die Bühnenbildnerin Anna Viebrock erhalten für ihr gemeinsames Werk den Kortner-Preis 1997. Der von der Zeitschrift „Theater heute“ gestiftete Preis ist mit 25.000 Mark dotiert und wird zum elften Mal verliehen. Die Preisträger sind allerdings verpflichtet, diese Summe an junge, förderungswürdige Theaterkünstler weiterzugeben. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, daß Anna Viebrocks Räume sich als ausweglose Wartesäle aus Realitätsfundstücken dieses Jahrhunderts zusammensetzten, in denen die Zeit die Menschen umstelle. Marthaler wiederum inszeniere darin „geisteshelle Wiederholungstäter“. Die Zusammenarbeit der beiden begann 1991 in Basel und setzte sich in den vergangenen Jahren an der Berliner Volksbühne und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg fort.

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