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Unterm Strich

Jetzt ist es amtlich: Berlin bleibt grabplattenfrei. Der wegen seiner Monumentalität umstrittene Entwurf für das zentrale Holocaust-Mahnmal von der Künstlergruppe um Christine Jakob-Marks wird nicht verwirklicht, obwohl er als Sieger aus dem ersten Ausschreibungswettbewerb hervorging. Am Samstag verständigte sich die Jury des zweiten Wettbewerbs (u.a. mit Kultursenator Peter Radunski und Ignatz Bubis) auf acht Künstler, die am 14./15. November in Berlin ihre Entwürfe vorstellen sollen. Christine Jakob- Marks gehört nicht mehr dazu, dafür aber der Architekt Daniel Libeskind, der Maler Markus Lüpertz, der Bildhauer Dani Karavan, die Malerin Rebecca Horn sowie Peter Eisenmann zusammen mit Richard Serra.

Der Suhrkamp-Verlag bleibt bis auf weiteres kronprinzenfrei und hat wieder ein Nachfolgerproblem. Der Göttinger Verleger Thedel von Wallmoden hat beschlossen, seinen Beratervertrag mit Suhrkamp im Einvernehmen mit Suhrkamp-Chef Siegfried Unseld auszusetzen. Über die Hintergründe der Entscheidung bewahrten beide Partner Stillschweigen. Von Wallmoden, Chef des Göttinger Wallstein-Verlages, sollte im Frühjahr 1998 eventuell die Nachfolge Unselds antreten, der seit 1959 an der Spitze des Verlages steht. Der Beratervertrag war eine Art Probe auf Zeit. Jetzt ist davon auszugehen, daß von Wallmoden die Verlags-Leitung nicht übernehmen wird. Er will aber weiterhin als Berater tätig sein.

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