piwik no script img

Unterm Strich

Der Musiksender MTV ist einen Haufen Preise losgeworden, deren glückliche Empfänger direkt von den Zuschauern per elektronische Dialogmedien gewählt wurden. Mittels Direktdemokratie wurde John Bon Jovi zum besten Künstler der Branche gekürt und Janet Jackson, die per Video zu der Live-Veranstaltung in Rotterdam zugeschaltet war, zur besten Künstlerin. Bei den Bands sahnten die Spice Girls ab, was aber nicht heißen soll, daß sie auch die beste Rockband sind. Das ist nämlich Oasis. Aber auch nicht vollständig, denn den besten Live-Act bot U2, während die passende Alternative zu allen, The Prodigy, auch ausgezeichnet wurde. War also beinahe für alle was dabei. Darüber hinaus gab es noch einen politischen Preis, die Free Your Mind Awards. Der Award basiert auf einer MTV- Kampagne, die sich gegen jegliche Art von Intoleranz und Vorurteilen richtet. In diesem Jahr überreichte Dennis Hopper den Free Your Mind Award an The Landmine Surviver Network und ehrte somit die Arbeit der verstorbenen Lady Diana, die sich gegen den Einsatz von Landminen in Kriegsgebieten engagierte. Der Award für diese Organisation, die sich für die medizinische Versorgung und Unterstützung von Opfern einsetzt, wurde von dem Landminenüberlebenden Plamenko Priganica entgegengenommen.

Der Kinderbuchfonds Baobab in Basel hat eine neue Liste mit 300 empfehlenswerten Kinder- und Jugendbüchern aus Asien, Afrika und Lateinamerika vorgelegt. Das Verzeichnis „Fremde Welten“ erscheint nach Angaben der Herausgeber bereits zum zwölften Mal und ist die einzige derartige Zusammenstellung im deutschen Sprachraum, die seit zwanzig Jahren kontinuierlich überarbeitet wird. Die Bücher werden jeweils von mehreren Mitgliedern des Kinderbuchfonds, einer Arbeitsstelle der Entwicklungsorganisationen terre des hommes und „Erklärung von Bern“, gelesen. Empfohlen werden den Angaben zufolge Bücher, die ein vorurteilsfreies Bild der Menschen aus fremden Kulturen vermitteln und die eigene westliche Kultur nicht überbewerten. Sie müssen spannend und gut geschrieben sein. Nach den Erfahrungen des Kinderbuchfonds hat das Angebot von deutschsprachigen Jugendbüchern von Autoren und Autorinnen der Dritten Welt in den vergangenen zwei Jahren zugenommen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen