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Unterm Strich

Preise und Preisen: Den mit 30.000 Mark dotierten Bremer Literaturpreis 1998 erhält der Regisseur und Schriftsteller Einar Schleef für sein im Suhrkamp Verlag erschienenes Werk „Droge Faust Parsifal“. Das Buch sei eine „riskante, faszinierende Mischung aus Autobiographie und Essay-Roman“, heißt in der Begründung der Jury. Okay, okay, daß es in Autobiographien romanhaft zugeht, sehen wir ein. Wenn außerdem noch etwas hineingedacht wird, darf man das Ganze dann wohl Essay-Roman nennen. Dies nur als „Versuch“ oder „Kurz-Essay“ über die Urteilsbegründung, die für den 53jährigen Schleef schon in Ordnung geht. Zur Zeit inszeniert Schleef am Wiener Burgtheater „Sportstück“ von Elfriede Jelinek. Seine Prosa-Werke sind unter anderem „Gertrud“ (1980), „Die Bande. Zehn Geschichten von deutscher Gegenwart“ (1982) und „Gertrud, Zweiter Band“ (1984). Der Förderpreis in Höhe von 10.000 Mark geht an Brigitte Oleschinki. Sie wird für ihren Gedichtband „Your Passport is Not Guilty“ ausgezeichnet. Die Preise werden von der Rudolf-Alexander- Schröder-Stiftung am 26. Januar überreicht.

Österreich hat auf dem EU-Kulturministerrat darauf gedrungen, das in Auftrag gegebene Gutachten über die Rechtmäßigkeit der deutsch-österreichischen Buchpreisbindung abzuwarten. Wie es aus Delegationskreisen in Brüssel hieß, hat der österreichische Bundeskanzler Viktor Klima nach einem Gespräch mit EU-Wettbewerbskommissar Karel van Miert den Eindruck gewonnen, daß der Kommissar ein Verfahren gegen die Preisbindung einleiten will. Der Ministerrat hatte im vergangenen Sommer ein Gutachten bei der EU-Kommission bestellt. Darin soll geklärt werden, ob der besondere kulturelle Wert des Buches eine Ausnahme von den strengen Wettbewerbsregeln der Union rechtfertigt. Das Gutachten soll im Laufe des Januars vorliegen.

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