: Unterm Strich
Viel Freundschaft, ehrlich. Ein bislang unbekannter Brief von Federico Garcia Lorca an Rafael Alberti aus den 20er Jahren widerlegt die oft zitierte Feindschaft zwischen den spanischen Dichtern der „Generation von 1927“. Aus dem jetzt aufgetauchten Schreiben gehe vielmehr hervor, daß zwischen beiden Poeten ein Vertrauensverhältnis herrschte. In dem Brief, der nur auszugsweise veröffentlicht wurde, schrieb Lorca: „Wir müssen zusammen lachen, über alles, sogar über unsere Freunde.“ Das Manuskript stammt aus der Zeit um Weihnachten des Jahres 1926 oder 1927, ist mit einer Zeichnung Lorcas versehen und endet mit den Worten: „Bis bald, verehrtester Rafael, ich umarme Dich.“ Das eineinhalb Seiten lange Schreiben sei eine anonyme Schenkung und über Umwege von Argentinien nach Spanien gelangt.
Der russische Schriftsteller Wladimir Dudinzew ist am Donnerstag in Moskau im Alter von 79 Jahren gestorben. Dudinzew war in den 50er Jahren auch in Deutschland mit seinem Bestseller „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ bekannt geworden. Es war einer der ersten Romane der sogenannten Tauwetter-Periode unter Kreml-Chef Nikita Chruschtschow. Nachdem „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ in der Tauwetter-Zeit zunächst positiv aufgenommen worden war, wurde er nur wenig später von der orthodox-kommunistischen Kritik verurteilt. Chruschtschow selbst griff bei einem Schriftstellertreffen Dudinzew an. Dudinzew trat danach allerdings Jahrzehnte nur noch mit kürzerer Prosa auf. Ein letzter großer Erfolg war ihm mit dem Roman „Weiße Gewänder“ beschieden. Das Buch gehörte neben Rybakows „Die Kinder vom Arbat“ zu den literatischen Erfolgen der Perestroika-Zeit in der Sowjetunion. Es wurde auch verfilmt. 1988 erhielt Dudinzew für sein Werk den sowjetischen Staatspreis.
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