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Unterm Strich

Gestorben: der Berliner Literaturwissenschaftler Wilhelm Emrich im Alter von 90 Jahren. Noch in den späten achtziger Jahren waren seine Vorlesungen an der FU Berlin eine Lust- wie Pflichtveranstaltung vieler Germanistikstudenten. Emrich, in Lothringen geboren und in Straßbourg und Mainz aufgewachsen, hatte bei Paul Tillich, Max Horkheimer und Karl Mannheim studiert. Die FAZ weiß außerdem, daß er einer der wenigen Auserwählten war, die an Adornos legendärem Seminar über Walter Benjamins „Trauerspielbuch“ teilgenommen haben. 1943 war seine Habilitation mit dem Titel „Die Symbolik von Faust II“ erschienen, weitere wichtige Veröffentlichungen waren eine Kafka-Monographie sowie der Band „Deutsche Literatur des Barock“. Zuletzt gab es allerdings öffentlichen Streit um Emrich, nachdem Aufsätze von 1943 entdeckt worden waren, in denen der angesehene Literaturwissenschaftler Partei ergriffen hatte für den Antisemitismus des Dritten Reichs.

In Riehen bei Basel sollen im November 170 Bäume mit einem licht- und luftdurchlässigen Polyesterstoff umhüllt werden. Das klingt nach Jeanne- Claude und Christo, und die sind's auch. Die neuerliche Kunstaktion kann schon jetzt in Metern gemessen werden. 50.000 Meter Stoff und 17.000 Meter Seile werden verbraucht werden. Es gehe aber nicht darum, die Bäume besser oder schlechter zu machen, sagte das Künstlerehepaar, nur anders.

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