: Unterm Strich
Und weiter geht's mit dem täglichen Walser: Walter Jens, der die Friedenspreisrede Martin Walsers zunächst gelobt hatte, äußert sich jetzt differenzierter. Zwar habe Ignatz Bubis Walser „mißverstanden“, aber zwischen dem „redlichen Denker und einem Frey, der in seinen Zeitungen von Auschwitz-Lügen spricht, klaffen Welten“, sagte Jens in der 3 sat- Sendung „Kulturzeit“, nachdem Bubis Walser mit dem DVU-Chef Gerhard Frey verglichen hatte. Jens kritisierte, daß Walser und Bubis in einem problematischen Punkt einer Ansicht seien: „Beide bewerten den Begriff des Intellektuellen negativ.“ Jens sagte, er verstehe den Intellektuellen als Aufklärer, „den wir heute nötiger denn je brauchen“. Walsers Rede habe jedoch keineswegs eine Aufforderung enthalten, die Diskussion um den Holocaust zu beenden. Jeder solle sich „ohne Fremdbestimmung von Menschen, die niemals dabei waren“, damit auseinandersetzen dürfen, wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann.
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