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Unterm Strich

Am Ende landen sie alle im „Literarischen Quartett“. Martin Walser und Ignatz Bubis werden möglicherweise an einer Fernsehdebatte in der ARD teilnehmen. So hat es jedenfalls der Intendant des Südwestdeutschen Rundfunks, Peter Voß, vorgeschlagen. „Ich würde sehr gerne mit Herrn Bubis sprechen, wenn er von seiner schlimmsten Beschimpfung Abstand nimmt“, sagte Walser. Bubis hat die Einladung zur Fernsehdebatte der Zeitung zufolge im Prinzip angenommen. Walser meinte auf die Frage, was er von einem Gespräch mit Bubis erwarte: „Das wichtigste wäre die Erfahrung, ob man miteinander sprechen kann.“ Über den jüngsten Bubis-Vorwurf eines „latenten Antisemitismus“ bei Walser äußerte sich der Schriftsteller entsetzt und meinte nur: „O Gott, was soll ich dazu sagen?“ Demnächst auf allen Kanälen.

Jenseits der großen Erregungszustände gibt es noch andere kulturpolitische Probleme. Das Unesco- Komitee, das über das Weltkulturerbe wacht, hat sich auf seiner Sitzung in Kioto kritisch über den Umgang mit der Welterbestätte „Schlösser und Gärten von Potsdam und Berlin“ geäußert. Man erwarte, daß im Potsdamer Bahnhofsviertel „das überdimensionierte und monotone Erscheinungsbild der bereits errichteten Baublöcke 9 bis 12“ noch verbessert werde. Das klassische Weimar hingegen ist passend zum Kulturhauptstadt-Fest im nächsten Jahr ohne Beanstandungen in die begehrte Liste aufgenommen worden.

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