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Unterm Strich

Leni Riefenstahl hat kurzfristig die Teilnahme an der Eröffnung der Potsdamer Ausstellung über ihr Leben und Werk an diesem Donnerstag abgesagt. Die Absage sei „eine Mischung aus Krankheit und Unbehagen“ bzw. dieser Mischung entsprungen, sagte die Direktorin des Filmmuseums Potsdam, Bärbel Dalichow. Die 96jährige Filmemacherin sei tatsächlich eben erst von einer Lungenentzündung genesen. Andererseits habe sie vor wenigen Tagen in offenbar guter Form ein Fernsehinterview gegeben. Ob die Regisseurin in absehbarer Zeit doch noch nach Potsdam reisen werde, hänge wohl von der Rezeption der Ausstellung in der Öffentlichkeit ab. Das Konzept habe allein in der Hand des Filmmuseums gelegen, betonte Dalichow. Riefenstahl hatte sich zuvor verärgert darüber geäußert, daß die ihr gewidmete Ausstellung den Titel „Schönheit und Schuld“ tragen solle. Diesen Titel hat es aber nach Darstellung des Filmmuseums nie gegeben. Die Ausstellung heiße nur, sozusagen ganz klassisch schlicht, „Leni Riefenstahl“, ohne jeden Zusatz.

Frust ab-, Sau raus-, Fun reinlassen? „Musiziere und deine Seele wird leben!“, heißt es in einer großangelegten Infomappe der Trignon Kommunikations Design GmbH. „Fast so etwas wie das Ei des Kolumbus im Rock- und Popbereich“ wollen die Kommunikationsdesigner mit der CD „Play it!“ gefunden haben. Der versierte Laie sieht sich durch diesen Tonträger nämlich in die Lage versetzt, aktuelle Hits – von Clapton, Grönemeyer und anderen – selber auf der Gitarre nachzuspielen, dies alles vor dem Hintergrund einer „hochwertigen, unplugged produzierten Background-Musik“, die von namhaften Musikern eingespielt wurde. Sie lachen? Das sollten Sie aber nicht! Es handelt sich nämlich – auch im Sinne von Alexander Mischerlich! – um eine schöne Sache, gibt „Play it!“ uns doch die Möglichkeit, „Gefühle über das Musizieren auszudrücken, Ängste, Trauer und Aggressionen loszuwerden, zu verarbeiten und abzuwandeln“. Wer sich auf dieser Basis nun sagt: Her mit dem Ding! Ich beende z.B. damit die Bubis-Walser- Dohnanyi-Debatte! Ich mache die Welt durch Musik ein Stück weit menschlicher!... der... ächz, röchel, regredier... rufe an unter der Nummer (06431) 99220.

Neuer supererfolgreicher Untergang in Sicht! Mit einem Film über Jazztrompeter Chet Baker will die Produktionsfirma Miramax Superstar Leonardo DiCaprio „unter ihre Fittiche locken“, wie es im „Neues aus Hollywood“-Report von dpa heißt. DiCaprio soll „das Jazzphänomen“ mimen, das „Neo-bop“ als den Sound der 50er populär gemacht hatte. Wie der Hollywood Reporter darüber hinaus berichtet, überbot das Studio sogar die Hollywood-Riesen Universal und Paramount im Rennen um die Rechte an der Filmbiographie. Bisher wurde aber noch kein Regisseur verpflichtet.

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