: Unterm Strich
Gestorben: Der Filmregisseur Frank Vogel im Alter von 69 Jahren. Nach einem Studium an der Moskauer Filmhochschule hatte Vogel mit knapp 30 Jahren mit der Regiearbeit bei der Defa begonnen. Vogel drehte unter anderem 1962 den ersten Mauer-Film „Und deine Liebe auch“, in dem Schauspieler Armin Mueller- Stahl als Mitglied einer Kampfgruppe die Grenze schützt. Vogels Film „Denk bloß nicht, ich heule“ (1965) gehörte zu den von der SED- Führung verbotenen Defa-Filmen, die erst 1990 erstmals einem breiten Publikum gezeigt werden konnten. Die Darstellung „Das siebente Jahr“ (1969) über den konfliktreichen Ehealltag zwischen einem Schauspieler und einer Ärztin gilt als eine seiner besten Arbeiten. Vogel wurde am 30. Dezember 1929 im sächsischen Limbach geboren. Er legte Wert darauf, in einer antifaschistischen Familie aufgewachsen zu sein. Nach einem Studium war er 1952 nach Moskau geschickt worden. Mit der Abwicklung der Defa verlor Vogel seine Festanstellung. Seitdem drehte er keinen Film mehr.
Gestorben: Der Schauspieler Karl Lieffen im Alter von 72 Jahren. Zu seinen bekanntesten Rollen gehörte die des Vaters von Walter Kempowski in dem Fernsehdreiteiler „Tadellöser und Wolf“. Unter anderem wirkte Lieffen in Billy Wilders Berlin-Klamotte „1, 2, 3“ mit. Bekannt wurde er vor allem durch die ARD-Krimiserie „Dem Täter auf der Spur“, die der Regisseur Jürgen Roland zusammen mit Lieffen und Günter Neutze zwischen 1967 bis 1973 drehte. Lieffen sei als Schauspieler ein wenig unterschätzt worden, sagte Roland zum Tod seines Freundes. Er sei ein herausragender Shakespeare-Darsteller und der Lieblingsschauspieler von Fritz Kortner gewesen. „Er war einer der wenigen, der Kortner mit Witz widersprechen konnte, und Kortner hat darüber gelacht, was auch ungewöhnlich war.“
Foto: Hipp-Foto
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen