: Unterm Strich
Was noch so an Preisen übrigblieb. Der Schweizer Simon Aeby hat am Sonntag abend für seinen in den USA entstandenen Film „Three Below Zero“ den mit 30.000 Mark dotierten Max-Ophüls-Preis erhalten. Mit dem Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten, der mit 10.000 Mark verbunden ist, wurde zum Schluß des 20. Max- Ophüls-Filmfestivals in Saarbrücken „Oi! Warning“ von Benjamin und Dominik Reding ausgezeichnet. Der Förderpreis (10.000 Mark) ging an „plus-minus null“ des Iren Eoin Moore. Die Darstellerpreise des Festivals des deutschsprachigen Filmnachwuchses gingen an Janina Sachau („Requiem für eine romantische Frau“ von Dagmar Knöpfel) und Xavier Hutter („In Heaven“ von Michael Bindlechner). Die Jury der internationalen evangelischen Filmarbeit vergab ihren Interfilmpreis an Florian Gärtner und seinen Film „Drachenland“.
Aus der Rubrik „Prominente in die Solidarität“ vielleicht noch dies: Der Schauspieler Klaus Löwitsch hat die geplante Entlassung von Thomas Langhoff (siehe taz von gestern) als Intendant des Deutschen Theaters in Berlin heftig kritisiert. „Man sollte Langhoffs Vertrag um fünf Jahre verlängern und dann im wiedereröffneten Schiller Theater dem Deutschen Theater eine ernstzunehmende Konkurrenz schaffen“, sagte der Film- und Fernsehdarsteller der Tageszeitung Die Welt. Berlins Kultursenator Peter Radunski versuche, „vor Ende seiner Amtszeit noch schnell etwas kaputtzumachen“. Löwitsch, der nach 16jähriger Bühnenabstinenz in Langhoffs Inszenierung von Brechts „Der kaukasische Kreidekreis“ derzeit als Azdak wieder auf der Bühne steht, wandte sich gegen Pläne, Frank Baumbauer vom Hamburger Schauspielhaus als Nachfolger Langhoffs zu verpflichten: „Vor dem Deutschen Theater stehen die Büsten von Brahm, Reinhardt, Hilpert und Wolfgang Langhoff – stellen Sie sich dazwischen mal die Büste von Frank Baumbauer vor.“
Jetzt ist es also empirisch belegt. Das Publikum will das Schöne. Rund 17.000 Besucher haben die am Sonntag zu Ende gegangene Ausstellung „Schreckliche Bilder – Meisterwerke des schwarzen Humors“ in Berlin besucht. Noch mehr, nämlich rund 270.000, kamen aber zu „Paul Gauguin – Das verlorene Paradies“ in der Berliner Neuen Nationalgalerie besucht. Gut gezählt ist schon das halbe Werturteil.
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