: Unterm Strich
Nach Berlin und Frankfurt am Main wird Hannover als dritte deutsche Stadt im Rahmen des internationalen Netzwerkes Städte der Zuflucht verfolgten Schriftstellern künftig einen Aufenthalt ermöglichen. Die niedersächsische Landeshauptstadt werde noch in diesem Jahr ein Stipendium für einen Autor zur Verfügung stellen, sagte Klaus Strempel vom Literaturbüro Hannover am Rande einer Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung über „Berlin – Stadt der Zuflucht“. Die Grundkosten für das einjährige Stipendium würden durch Spenden finanziert. Bisher sind nach Angaben des Internationalen Schriftstellerparlaments weltweit 28 Orte Mitglied des Netzwerkes von Zufluchtsstädten. Weitere Anfragen lägen bereits vor. Der Generalsekretär des Goethe-Instituts und Mitglied des Schriftstellerparlaments, Joachim Sartorius, forderte die Stadt Berlin auf, noch ein zweites Stipendium für verfolgte Schriftsteller zur Verfügung zu stellen. Es könne nicht genug Zufluchtsorte geben, sagte Sartorius auf der Tagung. Berlin war seinen Angaben zufolge die erste Stadt, die dem internationalen Netzwerk beigetreten ist. Sartorius begrüßte außerdem den Vorschlag des Staatsministers für Kultur, Michael Naumann (SPD), in der Bundeshauptstadt eine Stiftung für verfolgte Autoren zu gründen. Das Netzwerk „Städte der Zuflucht“ geht auf eine Initiative des 1993 in Straßburg gegründeten Internationalen Schriftstellerparlaments (ISP) zurück.
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