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Unterm Strich

Die britische Schriftstellerin Iris Murdoch ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Der Schriftsteller Malcolm Bradbury erklärte, sie gehöre zu den „vier oder fünf großartigen Romanciers der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts“. Die vielfach ausgezeichnete Autorin erlag am Montag der Alzheimerkrankheit, wie die Leiterin des Pflegeheims in Oxford mitteilte, wo Iris Murdoch zuletzt lebte. Ihre Literatur war beeinflußt von den Philosophen Ludwig Wittgenstein und Jean- Paul Sartre. Von letzterem handelte auch das erste, 1953 veröffentlichte Buch der Philosophiedozentin an der Universität Oxford. Murdochs erster Roman, „Unter dem Netz“, erschien ein Jahr später. Ihre sorgfältig konstruierten Ideenromane sind zum Teil komisch-grotesk. Besonders beliebt ist „Der schwarze Prinz“ von 1973. Hier geht es um das Verhältnis eines älteren Mannes mit schriftstellerischen Ambitionen zur Tochter seines Rivalen. Für das 1978 erschienene „Das Meer, das Meer“ erhielt sie den Booker-Preis.

Die am 15. Juli 1919 in Dublin geborene Iris Murdoch wurde 1987 in den Orden des Britischen Empire aufgenommen. Ihr letzter Roman kam 1995 heraus, „Jacksons Dilemma“. Berüchtigt war die Autorin dafür, daß sie ihre Texte niemals redigieren ließ. Sie selbst schätzte ihre Literatur eher zweitrangig ein. „Ich bin in der zweiten Liga“, sagte sie 1988 in einem Interview, „nicht unter den Göttern wie Jane Austen, Henry James oder Tolstoi.“

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