: Unterm Strich
Kunst und Beute: Ein Museum in Seattle im US-Bundesstaat Washington hat den Erben eines jüdischen Kunsthändlers die Rückgabe eines Gemäldes zugesichert, das vermutlich 1940 in Paris den Nazis in die Hände gefallen war. Eine Museumssprecherin begründete diese Entscheidung damit, daß die Herkunft des Gemäldes von Henri Matisse aus der Sammlung des Galeristen Paul Rosenberg nun einwandfrei geklärt sei. Das Werk „Odalisque“ aus dem Jahr 1928 war dem Museum 1991 von einem Seattler Sammler geschenkt worden, der es 1954 in New York erstanden hatte. Paul Rosenberg hatte das Bild 1940 bei seiner Flucht vor den Nazis in der französischen Hauptstadt zurücklassen müssen. Rosenbergs Erben hatten das Museum in Seattle im vergangenen Jahr auf Rückgabe des Bildes verklagt. Das Museum hat seinerseits die New Yorker Galerie Knoedler auf eine Zahlung von rund zwei Millionen Dollar, dem geschätzten Wert des Matisse-Gemäldes, verklagt. Der Gönner des Museums sei bei seinem Einkauf im Jahr 1954 von der Galerie bewußt getäuscht worden. Die Galerie bestreitet den Vorwurf.
Nehmt noch dies zur Befriedung der neuerlichen Erregungen um den Dichter Walser, aus dem es wieder gesprochen hat, obwohl er doch weitere Sprechakte zum Thema Holocaust-Mahnmal unterlassen wollte. (Siehe „Flimmern und Rauschen“): „Leuchttürme“ heißt der Titel eines soeben in der maritimen Reihe des Heel-Verlags erschienenen Buches. Der Journalist und Fotograf Eigel Wiese hat die schönsten Leuchttürme Deutschlands, aber auch anderer Länder aktuell abgebildet und präsentiert sie gemeinsam mit historischen Aufnahmen. Der Text erläutert die Geschichte dieser seemännischen Orientierungshilfen und geht auf deren technische Entwicklung ein. Mehr Hoffnung war nie in Zeiten bevorstehender Großdebatten.
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