: Unterm Strich
Weil der Goethe-Geburtstag ohne größere Verluste gefeiert wurde, konnte das „Klassische Weimar“ gestern von der Unesco in die Weltkulturerbe-Liste aufgenommen werden. Weimar wird damit als 20. deutsches Erbe in der 584 Orte umfassenden Unesco-Liste geführt. Die Urkunde wurde am Abend von dem Direktor des Unesco-Welterbe-Zentrums in Paris, Bouchenaki, überreicht. Im Gegenzug hatte man bereits am Nachmittag den Platz vor dem Kongresszentrum Weimarhalle inUnesco-Platz umbenannt. Ein Kulturerbe wäscht das andere.
Andere wiederum sitzen auf dem Trockenen. In Hafenstädten kommt das gar nicht gut, weshalb sich in Genua zunehmend Protest gegen das drohende Verschwinden des dortigen Goethe-Instituts regt. „Die Schließung des Instituts muss verhindert werden“, schrieb der italienische Stararchitekt Renzo Piano in einem offenen Brief an Bundesaußenminister Joschka Fischer. 40 Intellektuelle, darunter der Schriftsteller Luciano de Crescenzo sowie der Rektor der Universität von Genua, Sandro Pontremoli, unterschrieben bislang einen Appell zur Rettung des deutschen Kulturinstituts, berichtete am Freitag die Zeitung Il Secolo XIX. Die endgültige Entscheidung über die Schließung dieses und weiterer 17 Häuser in aller Welt wird am 8. September bei einem Treffen der Leitung der Goethe-Institute mit Bundeskanzler Schröder in Berlin fallen.
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