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Unterm Strich

Mit einer Attacke gegen die Äußerungen des Philosophen Peter Sloterdijk zur Gentechnik ist gestern der 18. Deutsche Kongress für Philosophie in Konstanz eröffnet worden. Sloterdijk habe sich naiv und unsolide „über alle wissenschaftlich und philosophisch legitimierbaren Grenzen“ hinweggesetzt, sagte der Präsident der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland, Jürgen Mittelstraß.

Sloterdijks im Juli gehaltene Elmauer Rede über „Regeln für den Menschenpark“ schade dem Ansehen der Philosophie, kritisierte Mittelstraß unter dem Applaus der Zuhörer: „Die Öffentlichkeit glaubt einmal wieder zu wissen, was Philosophie ist, nämlich ein Denken, in dem vor allem geraunt, verdunkelt, provoziert und auf eine alte Rattenfängerart der halbgebildete Verstand in die Orientierungslosigkeit gezogen wird.“ Der Philosophenkongress solle dieses Vorurteil widerlegen. Er werde zeigen, dass zur Philosophie wesentlich eine „nüchterne, analytische Kompetenz, argumentativer Ernst und methodische Durchsichtigkeit“ gehören.

Bis zum kommenden Freitag beschäftigen sich in Konstanz rund 700 Philosophen mit der „Zukunft des Wissens“. Der alle drei Jahre stattfindende Kongress wird sich in 38 Kolloquien und Workshops mit Themen wie Technik und Langzeitverantwortung, Philosophie und Ethik in der Schule, Kulturtheorien und Wirtschaftsethik beschäftigen.

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