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Unterm Strich

Gloria, Gloria, halleluja! Feierlich hat Papst Johannes Paul II. hat am Samstag im Vatikan die frisch renovierte Sixtinische Kapelle wieder eingeweiht. Nach Michelangelos „Jüngstem Gericht“ und seiner „Schöpfungsgeschichte“ sehen nun auch die Seitenwände der Vatikan-Kapelle, die zwölf Renaissance-Fresken von Sandro Botticelli, Domenico Ghirlandaio, Cosimo Rosselli und Pietro Perugino, ganz so aus, als wären sie eben erst mit Leuchtfarbe auf die Wand gesprüht worden.

Anders als bei der Renovierung Michelangelos blieb diesmal jedoch die Kritik an den kitschigen „Bonbonfarben“ aus, die Presse jubelte einhellig. 20 Jahre hat die nach Expertenmeinung spektakuläre Restaurierung der Kunstgeschichte gedauert, und auf insgesamt 21 Millionen Mark summieren sich die Kosten, die zum Großteil vom japanischen TV-Sender NTV getragen werden, der sich dafür die Bildrechte sicherte. In Farbe natürlich.

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