Unterm Strich:
Und das Kabarett hat doch eine politische Wirkung, zumindest in Halle. Der Intendant des städtischen Kabaretts „Die Kiebitzensteiner“, Rolf Vogt, soll jetzt gehen. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtete und Vogt selbst bestätigte, hat der Stadtrat von Halle am Mittwoch beschlossen, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Der Grund: Rolf Vogt hatte seine Kollegin Gisela Oechelhaeuser als Gast engagiert, obwohl diese als Stasi-IM gearbeitet hat.
Als Intendantin des Berliner Kabaretts „Die Distel“ war ihr deswegen fristlos gekündigt worden.
Vogts kündigte rechtliche Schritte gegen die Entscheidung des Stadtrats an. „Die ganze Sache ist absurd“, sagte er, schließlich sei Frau Oechelhaeuser keine Schwerverbrecherin. Seine Entscheidung habe er „bewusst auch als Zeichen für einen anderen Umgang mit der Stasi-Problematik“ getroffen. Doch da ist erst einmal der Stadtrat von Halle vor.
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