Unterm Strich:
Der Hamburger Regisseur Peter Konwitschny und die Intendanz der Dresdner Semperoper sind endgültig zerstritten. Trotz drohender rechtlicher Schritte will die Sächsische Staatsoper Konwitschnys umstrittene Operetten-Inszenierung „Die Csardasfürstin“ in gekürzter Form weiter spielen.
Hintergrund der Auseinandersetzung ist Konwitschnys Sicht auf die Operette von Emmerich Kálmán, die wenige Tage vor Silvester in der Elbestadt Premiere hatte. Bei einem Teil des Publikums war das Werk wegen seiner schonungslosen Darstellung – Konwitschny verlegte Teile der Handlung in die Schützengräben des Ersten Weltkriegs – auf lautstarke Ablehnung gestoßen. Bei der folgenden Aufführung nahm die Opernleitung dann gegen den Willen des Regisseurs drei Szenen wie den Tanz der Hauptdarstellerin mit einem kopflosen Leiche heraus.
Konwitschny sei nicht bereit, „sich zensieren zu lassen“, sagte sein Anwalt Tim Burkert. Die Dresdner Oper hat nun bis 18. Januar Zeit, die Inszenierung wieder zu vervollständigen. „Ansonsten werden wir beim Landgericht Dresden einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen das Haus stellen“, kündigte Burkert an.
Walter Homolka wird neuer geschäftsführender Vorstand der Kultur-Stiftung Deutsche Bank und damit Nachfolger von Brigitte Seebacher-Brandt. Mit dem neuen Amt wird der 35-Jährige, der zuletzt als Landesrabbiner in Hannover tätig war, zugleich Geschäftsführer der Alfred-Herrhausen-Gesellschaft für internationalen Dialog.
Seebacher-Brandt war zum Jahresende ausgeschieden. Sie hatte im Sommer für Aufsehen gesorgt, als sie ihre Liebesbeziehung zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Bank, Hilmar Kopper, öffentlich machte. Er hatte sie 1995 als Kulturchefin geholt.
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