■ KOMMENTAR: Unsoziale Beförderung
Seitdem sich Bremen in der Krise befindet, wird mit Beförderungen im öffentlichen Dienst sparsam umgegangen. Sollte das dem Bildungssenator entgangen sein, der jetzt per Trick aus hochbezahlte Lehrerinnen noch höher bezahlte machen will? Es wäre nichts dagegen einzuwenden, wenn die offensichtlich vorhandenen Mittel für die Anhebung der unteren Gehälter verwendet würden. Das wäre sogar wirtschaftpolitisch sinnvoll, denn dieses Geld würde nicht auf irgendwelchen Bankkonten verschwinden. Oder die Mittel könnten für Neueinstellungen genutzt würden. Schon ein kurzer Blick in die Grundschulklassen würde beweisen, daß das Soll von 23 Unterrichtsstunden nicht erreicht wird. Die Einübung kultureller Fertigkeiten ist davon unmittelbar tangiert.
Es wäre auch nichts dagegen einzuwenden, wenn die Beförderungsstellen alle an Frauen gingen, sozusagen im Vorgriff auf das neue Gleichstellungsgesetz. Ein sozialdemokratischer Senat muß sich auch bei Beförderungen sozialen und wirtschaftlichen Aspekten verpflichtet zu fühlen.
Jutta Kellmann-Hoppensack
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