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Tuten & Blasen in BremenUnsere 356 Trompetentage

■ Morgen beginnt das Bläserfestival – eine kleine Programmauswahl

Mit der „Sommernacht der schönen Stimmen und Klänge“ eröffnen morgen die „Internationalen Trompetentage“ festlich-dramatisch im Weserstadion; zehn Tage bläst dann die Weltelite in diversen Hallen dieser Stadt. Nach Jahren der Vorarbeit eröffnet im Oktober die „Trompetenakademie“ in Bremen (die taz berichtete). Wer dort künftig den Ton angibt, das können sich die BremerInnen nun schon mal anhören. Stars wie Allen Vizutti oder der heimische Piccolo-Spezialist Otto Sauter sind in den nächsten Tagen live zu erleben, mit vorwiegend populären Klassikern, aber auch ein paar locker eingestreuten Blue Notes.

So erschallt denn ein Stilmix „von der Renaissance bis zum Jazz“, wenn am Mittwoch, 7.9., Ten of the Best in der Oberen Rathaushalle spielen. Unter diesem nicht ganz unbescheidenen Namen versammelt sich ein Großteil derer, die ab Oktober die Studierenden der neuen Akademie anleiten wollen. Vizutti, Sauter, der Pariser Konzertsolist Pierre Thibaud und Larry Elam, Erster Solotrompeter des Hamburger Philharmonischen Staatsorchesters beispielsweise. Um allen Talenten und Geschmäckern gerecht zu werden, haben sich die Zehn ein rechtes Querschnittprogramm zusammengesucht. Darin hat Vivaldis Concerto seine Platz, ebenso eine Carmen-Fantasie nach Bizet, aber auch Gershwins „Summertime“ soll erklingen, das bernsteinerweichende „Maria“ und schließlich die unvergessenen „Spanish Eyes“ vom leider halbvergessenen Bert Kaempfert.

Einige der ganz Großen der älteren Bläsergeneration bietet auch die Jazz Night auf, die am Dienstag, 6.9., im Aladin/Tivoli über die Bühne gehen soll. An sog. „Altmeistern“ hat's jedenfalls keinen Mangel. Allen voran Clark Terry, Bj. 1920, der auf Erfahrungen mit ganzen Generationen von Jazzgrößen verweisen kann. So unterschiedliche Jazzer wie Miles Davis oder Freddie Hubbard nennen Clark Terry als entscheidenden Einfluß. Terry gilt als einer, der sich in vielen Stilen zuhause fühlt, aber nie „vordergründig zitiert“. Seine Mitstreiter an diesem Abend: Bobby Burgess, der den Ruf genießt, als erster die Posaune als Solo-Instrument in der Big Band durchgesetzt zu haben; der Trompeter Bobby Shew, der auch schon mal für Orchester von Schlagergrößen wie Paul Anka angeheuert wurde; und Bob Lanese, der sich seit den frühen Siebzigern in der deutschen Big-Band-Szene von Herbolzheimer bis Max Greger umgetan hat.

Außerdem im Programm der Trompetentage: Das Blechbläserquintett Art of Brass Vienna, das am Sonntag, 4.9., im Vor-tragssaal der Kunsthalle spielt. Auch hier breitet man sich „von Barock bis Jazz“ aus, wie die Veranstalter versprechen; das Ganze werde zudem „mit einer humorvollen Präsentation präsentiert“. So erklingt neben Herrn Bachs streng abgezirkelten „Contrapunctus IX“ auch Straußens „Tritsch-Tratsch-Polka“ und schließlich – daran kommt kein Bläser vorbei – Bernsteins „West Side Story“, diesmal als Medley Wiener Art. taz

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