: Unsanfter Übergang
betr.: „Schmutzig und rentabel“
Matthias Urbach hat recht, wenn er den „sanften Übergang in eine klimafreundliche Energieversorgung“ in Gefahr sieht. Notwendig ist der Ausstieg aus der fossil-atomaren in die vollständig erneuerbare Energiewirtschaft. Die Potenziale von Solarenergie und Wind übersteigen um ein Vielfaches jeden denkbaren Energiebedarf der Menschheit. Aber sie sind zum großen Teil nicht dort, wo sie gebraucht werden, und sie sind – regional genutzt – sehr unstetig. Anders sieht dies aus, wenn solcher Strom großräumig genutzt wird: Windstrom aus der Nordsee, von den Küsten des Atlantiks von Norwegen bis zur Sahara, Solarstrom aus der Sahara, Wasserkraft als „Back-up“ aus Nordnorwegen … Um solche Strommengen über so große Entfernungen zu transportieren, reicht das Wechselstromnetz nicht aus. Es muss durch ein Hochspannungsgleichstromübertragungsnetz (HGÜ) ergänzt werden, mit dem sich Strom kostengünstig bei geringen Verlusten transportieren lässt. Alles, was man dazu braucht, ist Stand der Technik und wirtschaftlich konkurrenzfähig. Der Club of Rome hat eine Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation ins Leben gerufen, die den Solar- und Windstromexport nach Europa vorsieht und ein wichtiger Baustein für einen vollständigen Ausstieg aus der CO2-Produktion sein kann.
HORST SCHIERMEYER, Zittau