■ Soundcheck: Unsane / Urban Dance Squad
Heute: Unsane. Blut. Kein Filmketchup, keine Massenschießerei, sondern Blut, die Spur des Lebens als Zeichen seiner Zerstörung. Selbstmord, Messer. Stahl. Unsane protokollieren – ihre Kamera läßt erst ab, wenn alle alles verstanden haben. Unsane, das ist Chicago Noise, der in New York stattfindet. Dort erfährt die Musik ihre Direktion, geradeaus, den Aufprall nicht scheuend mit der ebenso kraftvollen wie kopflosen Jugendlichkeit gesellschaftlicher Randgruppen. Wie ihre Kamera, so setzt auch die Musik nicht aus, um mittels eines versöhnlichen Gemütsschlenkers kommende Attacken verdaubarer zu betten – der Wahnsinn arbeitet nicht mit Dynamik, aber auch nicht mit einem vor sich hergerollten Klangwall. Unsane ist eine der wenigen Bands, die wirklich hart spielen und Härte transportieren.
Uschi Steiner
MarX, (kleine MH) 21 Uhr
Heute: Urban Dance Squad. Die Holländer sind seit Jahren eine der besten Rap-Bands der Welt. Ihre Konzerte sind meist mehr launige Sessions mit offenem Ende als ein Abspielen von LP-Titeln. Inzwischen hat sich UDS vom letzten originären Hip-Hop-Bestandteil, dem DJ, getrennt und praktiziert in Standard-Besetzung Rock-Talk im Orbit der Beastie Boys. Aber das, was sich auf dem dritten Album Persona Non Grata an Groove und aggressivem Mehrkampfverhalten mischt, verdient sich die Anerkennug, sowohl aus den Töpfchen Rock wie Funk oder Hip-Hop zu schmecken. tlb
Markthalle, 21 Uhr.
Außerdem: Nikko and The Passion Fruit im Kir, 21 Uhr.
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