Interview: „Uns eint der Realo-Ansatz“
■ Der Grüne Jonas Viering über das Ergebnis der Stupa-Wahlen
taz : Die Grüne Hochschulgruppe hat 40 Prozent erreicht. Werdet Ihr nicht zu groß?
Jonas Viering: Nö. Wir haben auch deshalb mit „Frauenliste“, „Fachschaftsliste“ und „AusländerInnenliste“ zusammengearbeitet, damit wir mehr Aspekte studentischer Interessenvertretung abdecken können.
Ist die Vielfalt in Gefahr?
Nein. Wir treten auch als Grüne sehr heterogen auf. Aus der Souveränität der größten Gruppe heraus können wir es uns leisten, nicht zum Einheitsdenken zu verpflichten. Was wir gemeinsam haben, ist der realpolitische Ansatz. Und das unterscheidet uns auch am stärksten von der linken Opposition.
Damit erklärt Ihr den Erfolg?
Bei der niedrigen Wahlbeteiligung ist immer viel Zufall im Spiel. Dennoch hat uns die Opposition in einer Art und Weise angegriffen, daß wir dachten, am besten verteilen wir deren Flugblätter, dann lachen sich die normalen Studenten nur tot.
Mit der Einführung des Semestertickets wart Ihr erfolgreich, mit der Verhinderung von Sparmaßnahmen aber nicht.
In der Hochschulpolitik hat halt immer noch die SPD die Macht. Wir haben zwar gute Öffentlichkeitsarbeit gemacht, gegen die arrogante Haltung eines Herrn Hajen oder Runde hat das aber nicht geholfen.
Wer wird Koalitionspartner?
Wir reden zuerst mit denen, mit denen wir bisher den Asta gebildet haben, aber auch mit den Jusos und den Unabhängigen Liberalen. Rechte Gruppen wie „Uni aktiv“ scheiden au s.
Fragen: Kaija Kutter
Bericht Seite 22
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