WAS MACHEN EIGENTLICH ...Berlins Nonnen? : Uns die Miss Marple
In katholischen Kreisen macht noch immer der nicht mehr ganz so frische Witz die Runde, dass selbst der liebe Gott nicht wisse, wie viele Frauenorden es gibt. Auch die taz ist nicht in der Lage, diese Frage zu beantworten, kann aber aufgrund jahrelanger Recherche und intensiver Erfahrung versichern: Die Frauenorden, die es gibt, haben garantiert eine besondere Beziehung zu Maria, der – drücken wir es theologisch aus – Mutter Gottes.
Nun versucht ja die feministische Theologie seit Jahren, die spärlichen Informationen der Bibel über die Mutter Jesu so zu deuten, dass daraus ein Frauenbild entsteht, das nicht ganz dem verstaubten entspricht, dem der Vatikan erst neulich wieder anlässlich seines Papiers über die Bestimmung der Frau (nämlich dienen) Vorrang gab. Maria war jedenfalls keine still leidende Mutter und sonst nichts – und die Tatsache, dass Jesus sie den Evangelisten zufolge sogar einmal als verrückt anschnauzte, spricht für sich.
Womit wir wieder bei den echten „Dienerinnen Gottes“ und ihrer Beziehung zu Maria wären: In Berlin fanden die Franziskanerinnen Georgia und Isabelle ein ihnen geklautes Marienbild auf einem Flohmarkt wieder und riefen die Polizei. Nun soll die „Mutter vom guten Rat“ diese Woche wieder in die Kapelle an der Budapester Straße zurückkehren.
Was daraus zu lernen ist? Nonnen können findiger als Miss Marple und schneller als die Polizei sein. Überraschende Erkenntnis? Nein! Wer sagt, dass Beten nicht hilft? GES FOTO: ARCHIV