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Unkontrollierbar

SPD-Innenexperte Michael Neumann kritisiert Bambule-Kompromiss: Schwere Strafverfolgung

Michael Neumann will es wissen. In einer gestern gestellten schriftlichen Anfrage an den Senat begehrt der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Auskunft über den geplanten Bambule-Bauwagenplatz an der Koh-lentwiete in Ottensen. Denn Neumann ist sicher, dass „das Angebot des Senats ungeeignet“ ist. Er vermutet eine Kontamination der Flächen mit Teer- und Mineralölen sowie die „Gefährdung des Bahnverkehrs durch das Betreten der Gleise von Unbefugten“.

Neumanns größte Sorge aber ist die schlechte Erreichbarkeit des Geländes. Der SPD-Abgeordnete, der heute seinen 33. Geburtstag feiert, befürchtet, dass auf dem Ottensener Platz ein „ungehinderter Zugang bei behördlichen Kontrollen und bei der Strafverfolgung“ nicht gewährleistet ist.

Des Weiteren begehrt der SPD-Innenexperte Informationen über die vertraglichen Details der Überlassung des Geländes an die Bambule-Wagenburg. So möchte er beispielsweise erfahren, wie die kurze Vertragsdauer von 12 Monaten zu der Senatsankündigung passt, auf Dauer auf dem bahnnahen Gelände ein Auffanglager für sämtliche Hamburger Bauwagenplätze einzurichten – wogegen deren Bewohner selbst sich allerdings vehement ausgesprochen haben. Der Senat hat nun zwei Wochen Zeit, den umfangreichen Fragenkatalog des Parlamentariers zu beantworten.

Noch kurz vor der Senatsentscheidung für das Gelände an der Kohlentwiete hatte Neumann dem Senat vorgeworfen, er suche gar nicht „nach einer konstruktiven Lösung“. Dieser Vorwurf fällt nun möglicherweise auf Neumann und die SPD selbst zurück. Während der Abgeordnete im Schulterschluss mit den Altoner Sozialdemokraten die Platzwahl heftig kritisiert, blieb er bisher jeden Alternativvorschlag schuldig.

MARCO CARINI

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