was macht eigentlich… Harald Wolf? : Unisex
Es gibt Unisex-Parfüms, Unisex-Kleidung, sogar Unisex-Versicherungstarife. Gebongt. Jetzt aber will Unisex-Senator Harald Wolf, Chef der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen, den Unisex-Hype dort einführen, wo es eklig wird: auf Berliner Toiletten. Künftig soll es kleineren Gaststätten erlaubt sein, für Männer und Frauen nur noch eine Toilette anzubieten. (Und Imbisse, die ihre Gäste mit Bier abfüllen, brauchen sich gleich gar nicht mehr darum zu kümmern, wo diese das Gesöff wieder loswerden können.)
Das Ganze lässt Wirtschaftssenator Wolf (PDS) natürlich unter dem beliebten Label „Bürokratie-Abbau“ laufen, besser wäre aber wohl Hygiene-Abbau. Selbstverständlich muss keinem Kneipier vorgeschrieben werden, welche Farbe Klodeckel oder -papier haben müssen – gewisse zivilisatorische Standards sollten aber schon eingehalten werden. Dazu gehören: korrektes Personal, keimfreie Küchen, saubere Toiletten.
Zumindest Frauen haben berechtigterweise Zweifel daran, dass Unisex-Toiletten ihren Hygieneansprüchen genügen. Unzählige WGs, Hausprojekte und Alternativunternehmen haben schließlich schon unermüdlich, aber erfolglos gegen Stehpinkler angekämpft. Bleibt den angewiderten Frauen – Klosprüche auf Männertoiletten sind auch eine wenig anregende Lektüre – nur noch, solche Lokale künftig zu meiden. Die Folge: der Umsatz sinkt weiter, Jobs werden noch rarer. Herr Wirtschafts-, Arbeits- und Frauensenator, das mit dem Unisex-Abort ist ein Griff ins Klo!
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